Bei Solo-Ruderin Gabi Schenkel schaukelts gewaltig
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Auf dem Atlantik:Bei Solo-Ruderin Gabi Schenkel schaukelts gewaltig

Monsterwellen, Ruderbruch und Übelkeit
Solo-Ruderin erlebt dramatische Atlantik-Überquerung

Seit einer Woche läuft der Atlantik-Wahnsinn. Solo-Ruderin Gabi Schenkel hat auf den ersten Kilometern schon viel Drama erlebt. Doch jetzt hat sie ihr Boot gestoppt.
Publiziert: 18.12.2019 um 08:37 Uhr
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Aktualisiert: 19.12.2019 um 12:22 Uhr
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Gabi Schenkel hat auf dem Atlantik schon viel erlebt.
Foto: Zvg
Matthias Dubach

Es ist ein Instagram-Video, das jede Landratte umgehend angst und bange werden lässt! Wir ­sehen ein Ruderboot, das mitten im Atlantik von den meterhohen Wellen wie eine Nussschale hin und her gewiegt wird.

Auf diesem tanzenden Boot sitzt die Zürcherin Gabi Schenkel (42), die beim härtesten ­Ruderrennen der Welt als einzige Frau in der Solo-Klasse dabei ist. «Es ist wie in einer Waschmaschine», beschreibt sie via ihr Social-Media-Team das nie aufhörende Geschaukel.

Schon zwei Männer hinter sich gelassen

Seit sieben Tagen läuft die verrückte Atlantic Challenge, das Rennen quer über den ­Ozean in die Karibik. Gabi hat zwar von den 4723 km noch immer surreale 4580 km vor sich.

Doch die Schweizerin hat nach dem Start auf La Gomera (Kanaren) schon richtig Gas ­gegeben. Die zwei männlichen ­Solo-Ruderer John Dempster (Südafrika) und John Davidson (Schottland) liegen hinter ihr! Ebenso das britische Frauen-Boot mit Sara Brewer und Ann Prestidge.

Aber Schenkel hat bei ihrem «The Swiss 1s» genannten Ruder-Projekt den Atlantik auch schon von der brutalen Seite kennengelernt. «Es war hart. Die Wellen waren vier Meter hoch, eines meiner Ruder ist gebrochen», meldet sie.

Eines von vier Rudern schon unbrauchbar! Jetzt darf unterwegs nur noch eines kaputt gehen. Und Gabi ist seekrank – aber das ist in den ersten Tagen des verrückten Rennens normal und betrifft fast alle Teilnehmer. Kurz vor dem Start hat sich Gabi auch noch erkältet und ihre Stimme verloren.

Unverhofft Zeit für Erholung

Zeit für etwas Erholung hat die mutige Solo-Kämpferin nun unverhofft. West-Winde mit rund 80 km/h Stärke werfen das Boot herum, dagegen anrudern ist sinnlos. Gabi hat ihren Para-Anker geworfen und muss auf besseres Wetter warten: «Das ist langweilig!» Sie träumt von der Zielankunft nach nur 43 Tagen.

Wie läufts den anderen Schweizer Booten? Die Frauen der «Swiss Ocean Dancers» belegen Rang 14 bei den Vierern, das Männer-Duo mit den beiden GC-Ruderern Florian Ramp und Dominic Schaub hält Platz 4 bei den Zweiern.

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