Kanutin mit 48 Jahren noch immer top
Das ist die älteste Europameisterin der Schweiz

In der Schweiz gibt es keine internationale Titelträgerin, die älter ist als Sabine Eichenberger ist. Seit 30 Jahren rudert die Kanu-Fahrerin durchs Leben!
Publiziert: 14.09.2017 um 17:36 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:43 Uhr
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Sabine Eichenberger gehört auch mit fast 50 Jahren zur Weltspitze im Kanu.
Foto: Stefan Bohrer
Mathias Germann

Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Olympia 1996 zurückdenken? Vielleicht kommen Ihnen die Namen von Xeno Müller (Rudern), Donghua Li (Turnen) und Pascal Richard (Rad). Sie alle holten in Atlanta (USA) Gold und wurden von einem Tag auf den anderen zu Schweizer Sport-Legenden. Aber: Können Sie sich auch an Sabine Eichenberger erinnern?

Gewiss, die Aargauerin gewann damals nicht Gold, sondern «nur» Silber. Rein statistisch hatte die Kanufahrerin aber die viel erfolgreichere Karriere als alle anderen. «Ich habe schon lange aufgehört, Schweizermeistertitel zu zählen. Es dürften etwa 60 sein», schmunzelt Eichenberger, die in Atlanta Teil des Vierer-Kajak-Teams war. Der grösste Unterschied zu Müller, Li und Richard ist aber ein anderer. So ist Eichenberger – mit sage und schreibe 48 (!) Jahren – noch immer aktiv. Und zwar nicht irgendwie, sondern auf Spitzenniveau. Die Power-Frau ist amtierende Europameisterin in der Wildwasser-Abfahrt – und damit die älteste internationale Titelträgerin, welche die Schweiz hat.

Die Heim-WM als perfekter Abschluss

Wie ist sowas möglich? Tatsächlich gibt es einige Leitungen, welche den «Jungbrunnen» der Power-Frau in den letzten Jahrzehnten gespiesen haben. «Mir kommt die Wildwasser-Abfahrt entgegen, weil sie körperlich sehr schonend ist. Zudem spielt die Erfahrung eine wichtige Rolle. Man muss ein Auge für Strömungen und Stromschnellen haben. Dazu kommt die Freude, mich auf dem Wasser zu bewegen.» 

Trotzdem: Das Rad der Zeit kann auch Eichenberger, die in Riniken (AG) als Leiterin Finanzen arbeitet, nicht zurückdrehen. Das wissen auch ihre Gegnerinnen. So zum Beispiel Cecilia Panato. Die Italienerin (15) landete bei der EM im Mai nur 1,4 Sekunden hinter der Schweizerin – und ist dreimal jünger als Eichenberger. «Sie macht mir bewusst, wie schnell die Zeit vergeht.» Wobei das Stichwort gegeben ist. Wie lange will sie noch weitermachen? «Bis zur Heim-WM 2018 auf der Muota in der Innerschweiz. Zuhause die letzte Weltmeisterschaft zu fahren, ist der perfekte Abschluss. Danach steige ich nur noch zum Spass ins Boot.»

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