Am Dienstag geht für vier Schweizer das Abenteuer ihres Lebens los. Dann gehts raus auf den schier endlosen Atlantik. Die ersten von rund 1 Million Ruderschlägen, die das Quartett Yves, Laurenz, Luca und Marlin machen müssen, um im härtesten Ruderrennen der Welt das Ziel in der Karibik zu erreichen.
Unzählige Details müssen vorbereitet werden
Los geht die «Talisker Whisky Atlantic Challenge» auf Teneriffa im Hafen von La Gomera. Die vier Schweizer sind für die Vorbereitung des Riesen-Abenteuers längst vor Ort. «Das Ausdauertraining ist beendet, jetzt feilen wir nur noch an der Technik. Wir müssen unser Boot besser kennenlernen und unzählige Details vorbereiten», sagt Luca Baltensperger (26). «Der Blick aufs Meer ist eine Achterbahn der Gefühle», sagt er. «Manchmal frage ich mich: Was mache ich hier überhaupt? Ich weiss schon jetzt, dass ich seekrank werde. Aber auch, dass das vorbeigeht. Dann kommt wieder eine riesige Vorfreude auf.»
Der Student der Rechtswissenschaften kennt seine drei Teamkollegen aus dem Militär. Gemeinsam absolvieren sie die letzten Stunden der rund vierjährigen Vorbereitungsphase. Ihr Boot «Mrs. Nelson» liegt seit drei Tagen im Wasser. Die vier Schweizer bereiten es für die 4723 km lange Überfahrt vor.
Die zwei kleinen Kabinen werden eingerichtet. Jeder Gegenstand kriegt seinen Platz. Das Boot aus Zürich ist eines von 28 Teams, die am Rennen mitmachen. Baltensperger: «Es gibt einen regen Austausch untereinander. Man hilft sich, jeder kann bei den anderen noch irgendein Detail abschauen.»
Wetterbesserung zum Start
Einen Tag vor dem Start am Dienstag (9 Uhr MEZ) rudern die Schweizer erstmals aufs Meer raus. Sie müssen einen Kreis fahren, um den Autopilot zu kalibrieren. Für diese Woche ist eine Wetterbesserung angesagt, der Start dürfte kaum von zu hohen Wellen verhindert werden. Die Strömung und der Rückenwind ist so stark, dass die Organisatoren mit der schnellsten Startphase der 20-jährigen Renngeschichte rechnen.
«Wir haben uns nur auf dem Zürichsee vorbereitet, einige Gegner waren fürs Training drei, vier Tage auf dem Meer. Aber niemand weiss, wie es wirklich sein wird», sagt Baltensperger. «Wir freuen uns, wenn erstmals kein Land mehr in Sicht ist. Jetzt wollen wir einfach losrudern!»