Viele Männer wären froh, ihre Oberschenkel wären so gross wie die Oberarme von Jay Fuchs. Viele Männer können davon träumen, dass sie auf der Bank 110 Kilogramm drücken können wie die 44-Jährige.
Viele Männer wissen nicht einmal, wie man mit 160 Kilogramm auf den Schultern Kniebeugen ausführt.
Die stärkste Frau der Schweiz schon.
Die Zürcherin, die es in die Welt-Elite des Bodybuildings geschafft hat: die bärenstarke Jay Fuchs!
20 Jahre lang betrieb sie Kampfsport. Vor sechs Jahren begann sie mit dem Bodybuilding. 2011 bestritt sie ihren ersten Wettkampf und wurde gleich Schweizer Meisterin.
Ein Jahr später eroberte sie Europa, gewann die Arnold Classics. Heute ist ihr Körper ihr Job. Sie gehört zu den Besten der Besten. Ist für das «Who is Who»-Buch der bekanntesten Zürcher nominiert. Und steht für den Kinofilm «Mona Blonde» vor der Kamera.
Fuchs lebt von ihren Muskeln. Spätestens seit sie diesen Sommer die USA erobert hat, das Heimatland des Bodybuildings. Sie gewann an der Chicago Pro, qualifizierte sich damit für den Olympia-Wettbewerb im September in Arizona. Den WM-Final des Bodybuildings.
«Es war ein unglaubliches Erlebnis, darauf habe ich Jahre lang hingearbeitet. Wir wurden eingeflogen, logierten in einer Villa und wurden behandelt wie Königinnen», schwärmt Fuchs.
Die Qualen im Fitnessstudio. Die monatelange Diät. Sie haben sich ausgezahlt. Damit sie mit stahlharten 68 Kilogramm auf die Bühne steigen konnte, lud sie in der Aufbauphase 85 Kilogramm auf ihre 1,64 Meter.
Ass dafür sechsmal Mal am Tag Reis mit Poulet oder Rindfleisch. Dazu täglich 20 Eier. Nur von Proteinshakes und künstlicher Nahrung hält sie nichts.
«Ich bin eine Bodybuilder-Bio-Tussi. Ich will alt werden mit diesem Sport, die Gesundheit geht vor. Deshalb versuche ich, den gesunden Weg zu gehen», sagt Fuchs.
Nur etwas hat ihr die bärenstarke Kraft bisher nicht gebracht: die Liebe ihres Lebens.
«Ich fühle mich trotz Muskeln weiblich. Männer, die Eier und einen starken Charakter haben, getrauen sich, mich anzusprechen. Verändern würde ich mich für einen Mann aber nie. Das sollte niemand tun. Mein Körper ist Kunst. Ob es anderen gefällt, ist mir egal. Jeder ist frei, so auszusehen, wie es ihm gefällt. Das ist das Wichtigste im Leben.»