Für seinen Traum von der Weltumsegelung lässt der Genfer Alan Roura (23) alles zurück. Auf den über 45'000 Kilometern, die er bei der Vendée Globe zurücklegen wird, sind die Launen der Natur der eine Feind. Der andere ist die Einsamkeit.
Diese packt den Abenteurer nach wenigen Tagen. «Ich weiss nicht, welcher Tag ist, oder wie lange ich schon auf See bin», schreibt er.
Das sei einerseits beängstigend, andererseits auch schön. Seine Gedanken gehören jenen, die auf ihn warten. Freunden, Familie und Freundin Aurélie, die in Les Sables-d'Olonne hofft, dass ihr Alan in unter 100 Tagen unversehrt zurückkehrt. «Es gibt keine Minute, in der ich nicht an euch denke!»
Was er mache, sei aufregend. «Aber auch unmenschlich. Wir riskieren jeden Tag unser Leben. Um das zu tun, muss man durchgeknallt sein. Es gibt so vieles, das ich euch hätte sagen wollen, bevor ich in See stach. Ohne euch wäre ich nicht hier», sinniert Roura in seinem Logbuch auf hoher See.
Probleme bereitet ihm auch das Essen. «Ich muss mich zu zwei Mahlzeiten pro Tag zwingen. Ich esse derzeit nicht normal.» Roura vermutet, dass es an der Hitze liegt. Deswegen hat er sich auch die Haare kurz geschoren. Nicht aber seinen Vollbart. Freundin Aurélie soll ihn ja wiedererkennen...