Diese Geschichte ging um die Welt: Minuten, nachdem er mit seinen «All Blacks» Rugby-Weltmeister geworden ist, zeigt der Neuseeländer Sonny Bill Williams (30) Herz.
Als sich ein 14-jähriger Fan während der Ehrenrunde der siegreichen Mannschaft in den Innenraum des Twickenham-Stadions schleicht und seinen Helden nähert, wird er von einem Ordner brutal umgerissen.
Da schreitet Williams ein, stellt den kleinen Charlie Lines wieder auf die Beine und hängt ihm seine Goldmedaille um. «Sie hat um deinen Hals einen besseren Platz als an meiner Wand», sagt er zu dem überglücklichen Jungen. «Ich dachte einfach, ich mache das zu einem Abend für ihn, an den er sich mit Sicherheit erinnern wird», erklärt er seine Aktion später.
«Klar steht die Medaille mit dem WM-Titel für etwas Historisches, aber das Strahlen auf seinem Gesicht war etwas ganz Besonderes.» Mit dem 34:17-Sieg über Australien ist es den «All Blacks» als erstem Team in der Geschichte der Rugby-WM gelungen, den Titel zu verteidigen.
Bereits in den Tagen zuvor war Williams durch grosse Gesten aufgefallen: Vor dem Halbfinale gegen Südafrika schenkte er syrischen Flüchtlingen Tickets für den Match. Und nach dem Sieg über den Erzrivalen richtete er den am Boden zerstörten Gegenspieler Jessie Kriel wieder auf.
Der Platz an der Wand des schillernden 106-Kilo-Brockens – Williams ist nebenbei Profiboxer und vor ein paar Jahren zum Islam konvertiert – muss allerdings nicht leer bleiben: Der Rugby-Weltverband hat für Ersatz gesorgt. «Danke für das Geschenk heute Abend», twitterte Williams, nachdem er zum zweiten Mal innert weniger Stunden eine Goldmedaille umgehängt bekommen hatte. (eg)