Das gab es noch nie in der 127-jährigen Geschichte der Vendée Globe ausserhalb einer Rettungsaktion. Mit Alan Roura (Sz) und Eric Bellion (Fr) kreuzen sich zwei Segler mitten auf hoher See – und das an Weihnachten! Balsam auf die Seelen der Seebären nach mittlerweile sieben Wochen Einsamkeit an Bord.
Die beiden treffen sich mitten im Indischen Ozean, nur wenige Meter trennen sie. Beinahe kommt es noch zur Kollision. Grund genug, ein Ständchen zu singen. Bellion stimmt das französische Weihnachstlied «Petit Papa Noël» an. Roura stimmt lautstark mit ein.
Das geschichtsträchtige Treffen der beiden ist nicht nur dem Zufall geschuldet. Weil südlich von Tasmanien ein gewaltiges Tief festsitzt, haben sich Roura und Bellion darauf geeinigt, die Zeit auszusitzen und bis zum Abend des 25. Dezembers Tempo rauszunehmen.
Nach den besinnlichen zwei Tagen werden die Rivalen dann das Duell wieder aufnehmen. Momentan liegt Roura, der nun etwas mehr als die Hälfte der Strecke hinter sich hat, auf Platz 13 direkt vor Bellion. Das Rennen führt Armel Le Cleac’h an vor Alex Thomson.