Gibt’s heute den Medaillensegen an der WM in Luzern? Die Chancen stehen sehr gut. Skifferin Jeannine Gmelin (28) und der Leichtgewichts-Doppelzweier mit Frédérique Rol (26) und Patricia Merz (heute 26) sind in den Halbfinals die Schnellsten. Der Doppelzweier Roman Röösli (25)/Barnabé Delarze (24) belegt in seiner Serie Rang 2. Hinzu zu den Medaillentrümpfen kommt Sofia Meakin (21), die im Leichtgewichts-Einer via Hoffnungslauf den A-Final erreicht.
Mario Gyr (34), Olympiasieger mit dem Leichtgewichtsvierer in Rio, ist begeistert von der erfolgreichen und jungen Schweizer Equipe. «Es ist lässig zuzuschauen, die Jungen haben einen grossen Schritt gemacht», sagt er zu SonntagsBlick. Er an mehr als die vom Verband angestrebten zwei Medaillen. «Ich denke, ein ganzer Medaillensatz ist gut möglich.»
«Ich habe nichts zu meckern»
Allen voran trupft Gmelin gross auf. Sie distanziert das ganze Feld, ist auch schneller als Miroslava Topinkova Knapkova (Tsch), die Siegerin des zweiten Halbfinals. «Ich konnte das umsetzen, was ich mir vorgenommen hatte. Ich habe nichts zu meckern», sagt Gmelin. «Ich bin überzeugt, nochmals einen Schritt vorwärts machen zu können.»
Rol/Merz streben die zweite EM-Medaille in Serie an, nach Bronze im Vorjahr. Und die WM-Zweiten Röösli/Delarze holten noch nicht das Letzte aus sich heraus. Sie verfügen gemäss Röösli im Endspurt noch über Reserven.
Woher kommt der Aufschwung im Schweizer Rudern in den letzten Jahren? «Der Ruderverband arbeitet sehr professionell», weiss der letzte Saison zurückgetretene Gyr. Doch mit ein Grund sei auch das Rio-Gold des Leichtgewichtsvierers. «Man hat dort gesehen, dass es aus der Schweiz möglich ist, Olympiasieger zu werden. Das ist eine wichtige Motivation für die Jungen.»
Für Gyr gibts aber auch einen Wermutstropfen. «Was leider fehlt, sind die Grossboote. Das wären halt eigentlich die Flaggschiffe.» (sme/sda)