Dominanz
Ski ist Trumpf. So haben die Blick-Leser in der Umfrage im Vorfeld abgestimmt – und so kommt es auch am Galaabend in den SRF-Studios. Lara Gut-Behrami (33) krallt sich zum zweiten Mal in Folge den Titel Sportlerin des Jahres. Kränkelnd zu Hause in Udine geblieben, sagt sie via Videocall zu ihrem insgesamt dritten Haupt-Award: «Ich möchte mich in erster Linie bei meiner Familie bedanken.» Gewohnheit? Werde so ein Preis «niemals», so die Tessinerin.
Seriensieger
Auch bei den Männern triumphiert der Ski-Superstar: Marco Odermatt (27) gewinnt zum vierten Mal in Folge. Das hat vor ihm noch keiner geschafft. «Es macht mich immer noch sehr stolz. Das ist alles andere als selbstverständlich.» Nun geht es für ihn direkt auf die Reiteralm ins Riesenslalom-Training. Am Samstag wartet in Adelboden das nächste Highlight.
Baby- und Awardglück
Das Beach-Duo Nina Brunner (29)/Tanja Hüberli (32) stellt die Männer-Natis aus Fussball und Eishockey in den Schatten und darf sich Team des Jahres nennen. Und das beim letzten gemeinsamen Auftritt. Das langjährige Gespann hat sich nach Olympia-Bronze getrennt – Brunner erwartet mit ihrem Ehemann Damien Brunner (38) zum ersten Mal Nachwuchs. Sie sagt: «Wir freuen uns mega – es wird ein ganz neues Leben für uns.» Gleichzeitig deutet sie ein Comeback an: «Ich möchte Schritt für Schritt nehmen. Aber ich hoffe, dass ich den Weg zurück in den Sport finde.»
Fan-Momente
Schwimm-Star Noè Ponti (23) hat 2024 Weltrekorde auf der Kurzbahn aufgestellt und in Paris nur knapp Olympia-Edelmetall verpasst. Doch das Jahr sei nicht nur deswegen «ein sehr gutes» gewesen – sein Lieblingsfussballverein Inter Mailand habe ihm als Serie-A-Meister ebenfalls grosse Freude bereitet. Und im Eishockey würde er übrigens mit Ambri-Piotta mitfiebern, so der Tessiner stolz: «Bei beiden Klubs ist die Stimmung im Stadion jeweils hervorragend!» Wenig später knüpft Ski-Freestylerin Mathilde Gremaud (24) auf dem goldenen Teppich beim Thema Eishockey direkt an. Sie ist Fan von Fribourg-Gottéron: «Das ist Heimat für mich. Dass sie jetzt den Spengler Cup gewonnen haben, ist grosse Klasse.»
Neujahrsvorsätze
Catherine Debrunner (29), fünffache Goldmedaillengewinnerin an den Paralympics in Paris, setzt ihren unheimlichen Erfolgslauf fort: Sie wird auch Paralympische Sportlerin des Jahres – und streicht ihren Triumph im Marathon als «besonderes Highlight» heraus. Für 2025? Hat sie zunächst einmal ein spezielles Ziel. «Endlich mal acht Stunden durchschlafen», sagt sie schmunzelnd. Und apropos Neujahrsvorsätze: Auch Eishockey-Nati-Trainer Patrick Fischer (49) will sich selbst an der Nase nehmen: «Ich möchte in diesem Jahr mehr Zeit mit meinen wirklich guten Freunden verbringen.» Ob diese denn auch schon von ihrem Glück wissen? «Jetzt tun sie es!»
Neues Leben
Sportschützin Chiara Leone (26) hat in Paris für die einzige Schweizer Olympia-Goldmedaille gesorgt, was ihr Leben von einem Tag auf den nächsten auf den Kopf gestellt hat: «Jetzt werde ich plötzlich auf der Strasse erkannt, zu Anlässen eingeladen und muss Referate halten – ich muss mich immer noch an mein neues Leben gewöhnen und lernen, wie ich damit umgehe.»
Videobotschaft
Nati-Captain Granit Xhaka (32) fehlt in Zürich, wird aber zugeschaltet, als er zum MVP des Jahres gewählt wird. Nach dem EM-Viertelfinal mit der Nati und dem Double mit Bayer Leverkusen sagt er: «Nur schon, wenn ich darüber spreche, bekomme ich Gänsehaut. Es war ein unglaubliches Jahr!»
Mit dem Bild aller Preisträgerinnen und Preisträger verabschieden wir uns.
Marco Odermatt zum vierten Mal in Serie Sportler des Jahres
Das gleiche Prozedere nun bei den Männern: Simon Ehammer, Marco Odermatt und Noè Ponti sind noch im Rennen um den begehrten Titel.
Ehammer (8,7 Prozent aller Stimmen) wird Dritter. Also Odermatt oder Ponti – wer wirds? Odermatt (44,5 Prozent) gewinnt die Wahl. Ponti (25,4 Prozent) hat das Nachsehen.
Mit dem 27-jährigen Odermatt wird erstmals ein Athlet zum vierten Mal in Folge zum Sportler des Jahres gewählt. «Es macht mich immer noch sehr stolz. Das ist alles andere als selbstverständlich.»
Der Skirennfahrer knüpfte im vergangenen Winter nahtlos an seine Rekordsaison 2023 an. Erneut holte er 13 Siege, darunter der Doppel-Erfolg in der Lauberhorn-Abfahrt. Insgesamt stand er 20 Mal auf dem Podest und holte sich neben dem Gesamtweltcupsieg die kleinen Kugeln in Super-G, Riesenslalom und erstmals auch in der Abfahrt.
Gut-Behrami zum dritten Mal Sportlerin des Jahres
Die Top 3 sind schon mal bekannt: Lara Gut-Behrami, Chiara Leone und Angelica Moser. Wer gewinnt, wird jetzt gleich verraten. Rang drei geht an Leone (15,2 Prozent aller Stimmen). Also läufts auf ein Duell Gut-Behrami gegen Moser hinaus.
Jetzt fällt die Entscheidung. Es ist Lara Gut-Behrami (32,2 Prozent). Moser (18 Prozent) kann da nicht mithalten.
Für die 33-jährige Gut-Behrami ist es nach 2016 und 2023 der dritte Titel in dieser Kategorie. «Ich möchte mich bei meiner Familie bedanken, die immer für mich da war», sagt sie zugeschaltet aus Udine.
Die Skirennfahrerin gewann in der letzten Saison zum zweiten Mal nach 2016 dank herausragenden Leistungen den Gesamtweltcup und dazu auch noch zum fünften Mal die Super-G- und erstmals auch die Riesenslalom-Disziplinenwertung. Insgesamt stand sie in 16 Rennen auf dem Podest, davon zur Hälfte zuoberst.
Mehr als zweimal zur Schweizer Sportlerin des Jahres wurden neben Gut-Behrami noch Vreni Schneider (5), Lise-Marie Morerod, Simone Niggli und Ariella Kaeslin (je 3) gewählt.
Noch zwei Auszeichnungen ausstehend
Wir biegen auf die Zielgerade ein. Das Publikum (die Stimmen zählen zu einem Drittel) kann nur noch kurz abstimmen, wer Sportlerin und wer Sportler des Jahres werden soll.
Hier die nominierten Sportlerinnen und Sportler:
Julie Derron (Triathlon)
Mathilde Gremaud (Ski Freestyle)
Lara Gut-Behrami (Ski alpin)
Mujinga Kambundji (Leichtathletik)
Chiara Leone (Schiessen)
Angelica Moser (Leichtathletik)
Simon Ehammer (Leichtathletik)
Steve Guerdat (Reiten)
Dominic Lobalu (Leichtathletik)
Roman Mityukov (Schwimmen)
Marco Odermatt (Ski alpin)
Noè Ponti (Schwimmen)
Debrunner Paralympische Sportlerin des Jahres
Nach fünfmal Gold an den Paralympics in Paris kommt Catherine Debrunner (Leichtathletik) nun zu ihrem ersten Sieg bei den Sports Awards. Die 29-Jährige ist Paralympische Sportlerin des Jahres. Marcel Hug (Leichtathletik) und Flurina Rigling (Rad) haben sich im Vorfeld ebenfalls Hoffnungen auf den Titel machen dürfen.
«Ich habe diese Sendung so oft geschaut und mir gewünscht, einmal hier oben sein zu können. Es ist eine riesige Ehre. Diese Auszeichnung ist das Tüpfli auf dem I einer unglaublichen Saison.»
Fischer als Trainer des Jahres geehrt
WM-Silber gabs 2024, jetzt reichts zu Platz 1 in der Kategorie Trainer des Jahres: Patrick Fischer, der Coach der Eishockey-Nationalmannschaft (Männer), kommt auf die Bühne und holt seinen Award ab. Christoph Dieckmann (Beachvolleyball) und Helmut Krug (Ski alpin) haben das Nachsehen.
«Im Jahr zuvor hätte ich wohl den Award für den schlechtesten Trainer des Jahres erhalten. Wir hatten eine harte Zeit, es gab schwierige Momente», lanciert Fischer seine Rede. «Danke an den Staff, danke an die Spieler, die mit Leidenschaft unser Land vertreten.» Für den 49-Jährigen ist es nach 2018 die zweite Trainer-des-Jahres-Auszeichnung. Auch damals holte die Schweiz an der WM Silber.
Ehrenpreis für Frei
Überraschung in Zürich – es wird ein Ehrenpreis verteilt. Und dieser geht an den 66-jährigen Heinz Frei. Der Applaus im Studio will nicht enden. Zu Recht!
Frei, der 2024 seine letzten Para-Cycling-Weltmeisterschaften bestritt, erhält den Preis für seine Leistungen als Pionier und Wegbereiter im Para-Sport. In seiner über 40-jährigen Karriere gewann er allein an paralympischen Sommerspielen insgesamt 27 Medaillen. Der Ehrenpreis wurde erst zum siebten Mal vergeben. Vor Frei wurden unter anderem Roger Federer (2022), Adolf Ogi (2007) und Peter Sauber (2005) gekürt.
«Ich habe nie und nimmer mit so etwas gerechnet. Es ist unglaublich», zeigt sich Frei gerührt. «Vielleicht konnte ich ein paar Athleten inspirieren.» Definitiv die Untertreibung des Jahres.
Xhaka ist MVP des Jahres
Die Fussball-Nati ging bei der Team-des-Jahres-Ehrung leer aus. Granit Xhaka erhält aber dennoch eine Auszeichnung. Der Captain der Nati bekommt den MVP-Award. Hinter ihm landen Kevin Fiala (Eishockey) und Lara Heini (Unihockey) auf den Rängen zwei und drei. Ebenfalls nominiert waren Alina Müller (Eishockey), Lia Wälti (Fussball) und Manuel Zehnder (Handball).
Xhaka ist per Video-Call zugeschaltet: «Ich kriege heute noch Gänsehaut, wenn ich an das Jahr mit Bayer Leverkusen und den Meistertitel sowie den Pokal-Sieg zurückdenke. Auch mit der Nati hätten wir mehr verdient gehabt, als im EM-Viertelfinal gegen England im Penaltyschiessen auszuscheiden. Es war ein unglaubliches Jahr, dafür bin ich sehr dankbar.»
Die Leistungen des 32-Jährigen als Führungsspieler und Taktgeber im Mittelfeld führten dazu, dass er als erster Schweizer seit 1996 für den Ballon d'Or nominiert wurde.
Best-Talent-Award an Acklin
Der zweite Award des Abends geht an Siebenkämpferin Lucia Acklin, die Tochter des ehemaligen Schweizer Bob-Stars Guido Acklin. Die 18-Jährige wird als Best Talent ausgezeichnet. Malorie Blanc (Ski alpin) und Leona Kernen (Beachvolleyball) waren ebenfalls nominiert.
Acklin: «Anfang des Jahres hatte ich einen Infekt. Ich wusste nicht, ob ich jemals wieder Leistungssport ausüben kann. Und dann kam diese Silbermedaille an der U20-WM, die ich mir nicht erklären konnte. Einfach unglaublich.»
Brunner/Hüberli als Team des Jahres ausgezeichnet
Die erste Ehrung steht an. In der Kategorie Team des Jahres räumen Nina Brunner und Tanja Hüberli ab. Das Eishockey-Nationalteam (Männer) und das Fussball-Nationalteam (Männer) haben das Nachsehen. Das Beachvolleyball-Duo, das nicht mehr zusammen unterwegs ist, gewann an den Olympischen Spielen 2024 in Paris Bronze. Vor Brunner/Hüberli wurde zuletzt 2004 mit Patrick Heuscher und Stefan Kobel ein Beachvolleyball-Gespann zum Team des Jahres gewählt.
An Silvester verkündete Nina Brunner, die Ehefrau von Eishockey-Spieler Damien Brunner, dass sie schwanger ist. Nun erklärt die 29-Jährige: «Wir freuen uns mega. Ich merke, wie es beginnt, dass sich alles verändert. Ich hoffe, dass ich danach wieder den Weg zurück in den Sport finde.»