Weltmeisterin im Einzel! Weltmeisterin im Doppel! Weltmeisterin im Nationencup! Weltmeisterin im Classic-Doppel! Cindy Kubiatowicz-Moser (29) hat definitiv was auf dem Kasten. Die Zürcherin gehört zu den erfolgreichsten Tischfussball-Spielerinnen der Welt.
Dass Kubiatowicz-Moser heute so gut ist, hat sie wohl auch ihrer Mutter zu verdanken. Als diese mit Cindy schwanger war, stand sie regelmässig am «Töggeli-Tisch». Als 18-Jährige fing Cindy dann an, professionell zu spielen. Mittlerweile hat sie acht WM-Titel, ist in der Schweiz seit über fünf Jahren ungeschlagen und steht beim Berliner Bundesliga-Klub Berlin Bears unter Vertrag.
Selbst in ihrem Privatleben dreht sich vieles ums «Töggelen». Ihr polnischer Ehemann Filip ist selbst fünffacher Weltmeister. Zuhause steht im Wohnzimmer deshalb auch kein Sofa, sondern ein «Töggeli-Kasten». «Wenn wir uns zum Beispiel nicht einig sind, wer den Abwasch machen muss, spielen wir das schnell aus», erzählt Cindy.
Auch an Turnieren oder in Bars trifft Cindy gelegentlich auf das starke Geschlecht und zieht dabei dieses regelmässig über den («Töggeli-»)Tisch. «Männer wollen sich gegen mich immer beweisen und hassen es, gegen eine Frau zu verlieren. Schlage ich sie, laufen sie schon mal angesäuert davon.»
Männer hätten zwar mehr Kraft als sie, das sei aber gar nicht entscheidend. «Psychologie, Wissen und Denken ist wichtiger. Ich muss wissen, was ich in welchem Moment machen muss. Töggelen ähnelt daher dem Schachsport.» Dass ihre Sportart trotzdem oft belächelt wird, kann Cindy nicht verstehen. «Während einer WM spiele ich vier Tage hintereinander von 9 Uhr bis Mitternacht. Das ist körperlich und mental sehr anstrengend.» Die Folge davon: Rückenschmerzen, blaue Flecken, Gewichtsverlust.
Reich wird Cindy dabei nicht. Für ihre vier WM-Titel im vergangenen Juli in Salzburg erhielt sie gerademal 700 Euro. Deshalb hat sie zusammen mit ihrem Mann die Firma «Foos Events» gegründet, die Tischfussball-Events anbietet.
Trotz der vielen Erfolge, ein grosses Ziel hat Kubiatowicz-Moser noch. Im nächsten April will sie in Hamburg den World Cup im Frauen Einzel gewinnen. Das Spezielle daran: Dort wird während den Partien auf verschiedenen Tischen gespielt. «Das lässt sich am ehesten mit Tennis vergleichen. Dort gibt es auch verschiedene Unterlagen, wie Rasen oder Sand. Bei uns sind es fünf verschiedene Fabrikate. Beim World Cup musst du dich dauernd umstellen und deine Technik anpassen. Gewinne ich in Hamburg, hätte ich alle wichtigen Titel gewonnen.»
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