Lucas Malcotti (28) erringt in Bern seinen allerersten Weltcupsieg. Nach mehreren Verletzungen rutschte der Walliser in der Weltrangliste zuletzt auf den 165. Rang ab. Mit seinem grossen Erfolg am Heimturnier schafft er nun die Trendwende. Im Halbfinal besiegte er den Weltranglisten-Zweiten Mate Tamas Koch klar (15:11) und behält nun auch im Final gegen seinen ein Jahr jüngeren Kantons- und Klubkollegen Bayard die Nerven. Am Ende gewinnt er mit 15:13.
Zuletzt hatte der Olympiateilnehmer von 2021 ein Seuchenjahr hinter sich. Problemen mit der Achillessehne folgten Schmerzen im Knie und der tiefe Fall in der Hierarchie. Malcotti wechselte seinen Fitnesstrainer und gewann Anfang Oktober ein stark besetztes Turnier der zweiten Kategorie. Das gab Selbstvertrauen, doch mit dem Exploit vom Samstag konnte kaum gerechnet werden. Der Walliser hatte sich am Freitag erst noch durch die Mühlen der Qualifikation kämpfen müssen. Nun wird er auch wieder zum Thema für das Nationalteam, für das es am Sonntag um wichtige Punkte in der Olympia-Qualifikation geht.
Finalgegner Bayard gefällt ebenfalls mit starker Turnierleistung
Auch Alexis Bayard hatte auf dem Weg in den Final nicht zuletzt mit taktischer Finesse in defensiv geführten Duellen brilliert. Im Achtelfinal schaltete er den Weltranglisten-Ersten Davide Di Veroli aus (11:8), im Viertelfinal den Einzel-Olympiasieger Romain Cannone (13:12) und im Halbfinal den Team-Olympiasieger Masaru Yamada (11:10).
Erst im Final, der erstmals beim Weltcupturnier von Bern ein rein schweizerischer war, gerät er gegen seinen Klubkollegen von der Société d'escrime de Sion durch zwei Treffer vom 11:12 zum 11:14 vorentscheidend ins Hintertreffen. Als Nummer 15 der Weltrangliste ist Bayard mittlerweile der bestklassierte Schweizer Fechter.
Etwas zurückgefallen ist der langjährige Teamleader Max Heinzer. Der Schwyzer Routinier liess seine Klasse in der 1. Hauptrunde mit einem Sieg gegen die Nummer 3 Gergely Siklosi aufblitzen, scheiterte dann aber an Jian Tong Sito aus Singapur.
Auch bei den Frauen Erfolgsmeldung
Auch bei den Frauen gibt es aus Schweizer Sicht eine Erfolgsmeldung. In Legnano kann die Schweizerin Pauline Brunner (28) erst im Final gestoppt werden. Die Neuenburgerin muss sich erst der Amerikanerin Margherita Guzzi Vincenti geschlagen geben (8:15).
Davor hatte Brunner als Nummer 46 der Weltrangliste unter anderen die Nummer 5 Sera Song ausgeschaltet. Der zweite Platz in Italien ist ihre beste Klassierung seit vier Jahren. (SDA)