Die Protestwelle gegen Polizeigewalt findet auch in US-Sportlern viele Unterstützer. Nach dem Tod von George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz erheben viele Stars ihre Stimme und nutzen ihre massive Reichweite in den sozialen Medien.
Der grösste Name ist dabei LeBron James. Dem NBA-Superstar platzte der Kragen angesichts der erschreckenden Bilder aus Minneapolis. «Versteht ihr es JETZT!!??!!?? Oder ist es für euch immer noch nicht klar? #Augenauf», schrieb der 35-Jährige auf Instagram. In seinem Post bezieht sich James auch auf Football-Star Colin Kaepernick, der zur knieenden Symbolfigur der Proteste gegen Polizeigewalt vor allem gegenüber dunkelhäutigen US-Bürgern wurde.
NBA-Kollege Stephen Curry von den Golden State Warriors schreibt: «Ich habe viele Leute gesehen, die versucht haben auszudrücken, wie satt sie es haben, und wie sauer sie sind. Alles gut und schön, aber es ist immer die gleiche Realität in der wir leben. George hat es nicht verdient zu sterben.»
Und Footballer DeMarcus Lawrence (28) von den Dallas Cowboys ergänzte: «Wie können wir uns sicher fühlen, wenn die, die uns beschützen sollten, uns töten?»
Cori Gauff fürchtet, die nächste zu sein
Mit einem eindrücklichen Video drückt Tennis-Youngster Coco Gauff ihre Bestürzung aus. Die 16-Jährige trägt in einem TikTok-Video einen schwarzen Kapuzenpulli, zeigt Fotos von Todesopfern wie George Floyd und fragt per Texteinblendung während sie ihre Hände erhebt: «Bin ich die Nächste? Ich nutze meine Stimme. Wirst Du Deine benutzen?»
Ski-Star Mikaela Shiffrin meldet sich mit den Worten «I can’t breathe!» (ich kann nicht atmen, Anm. d. Red.) auf Instagram. Der Slogan der «Black Lives Matter»-Bewegung beruht auf dem tragischen Tod von Eric Garner 2014. Er kam ums Leben, weil er bei seiner Festnahme von einem Beamten gewürgt wurde. Seine letzten Worte: «I can't breathe!»
Auch Kaepernick unterstützt Proteste
Auch Kaepernick ergreift das Wort und verteidigt die massiven Proteste in Minneapolis. «Wenn Höflichkeit zum Tod führt, ist Revolte die einzige logische Reaktion», schreibt der 32-Jährige auf Twitter: «Wir haben das Recht, uns zu wehren! Ruhe in Power George Floyd.»
Schon 2016 hatte Kaepernick in der NFL gegen Polizeigewalt und Rassismus in Amerikas Alltag demonstriert. Während der Nationalhymne, die vor jedem Spiel ertönt, kniete sich der heute 32-Jährige hin. Damit hatte er für weltweites Aufsehen gesorgt. Und die Bilder seiner Aktion gehen nun wieder um die Welt.
George Floyd war am Montag nach einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis gestorben. Der Polizist, der während einer Festnahme minutenlang auf Floyds Nacken gekniet hatte, wurde mittlerweile aus dem Polizeidienst entlassen, festgenommen und angeklagt. (sme/sid)