Auf einen Blick
- Peter Wright freut sich auf die Swiss Darts Trophy
- Wright entscheidet seine Outfits und Frisurfarbe erst kurz vor dem Spiel
- Der Schotte hat schwierige Zeiten hinter sich
Als Blick den zweifachen Darts-Weltmeister Peter Wright im Vorfeld der Swiss Darts Trophy in Basel per Videocall erreicht, ist sein Erscheinungsbild sehr ungewohnt. Der Schotte sitzt auf seinem Sofa, von leuchtenden Farben in seinen Haaren keine Spur, auch sein Schlangenkopf-Tattoo an der Seite seines Kopfes ist farbenarm. Stattdessen zeigt sich die Darts-Legende mit grauen Haaren, Brille und gemütlichem Sweater – so sieht Wright also aus, wenn er nicht Dart spielt.
So farblos kennen wir ihre Irokesen-Frisur nicht – welche Haarfarbe können die Fans in Basel erwarten?
Peter Wright: Vielleicht rasiere ich sie ab (lacht). Nein, ich weiss es noch nicht. Einfach ein paar bunte Farben. Ich freue mich darauf, dort zu sein. Ich werde ein paar farbige Klamotten mitbringen, hoffentlich werden die Fans sie mögen.
Sie spielen erstmals am Freitagabend. Wann entscheiden Sie sich für die Farbe und das Outfit?
Eher spontan. Das entscheiden wir so etwa vier Stunden vor dem Spiel.
Es gibt alte Bilder, auf denen sie ohne bunten Auftritt Darts spielen. Warum haben Sie eines Tages beschlossen, dass Sie fortan als bunter Paradiesvogel auftreten?
Ich wollte einfach anders sein als die anderen Jungs. Die Idee dazu kam mir wegen meiner Tochter. Sie färbte sich damals die Haare. Ich habe dann Jo (Wrights Ehefrau, d.Red.) gefragt, was sie von dieser Idee hält. Nun, seither trete ich so auf und muss es wohl auch weiterhin.
Peter Wright kam am 10. März 1970 im schottischen Livingston zur Welt. Im Alter von drei Jahren zog er mit seiner damals 19-jährigen Mutter nach London, weil sie befürchtete, dass ihre Schwestern ihr Peter wegnehmen wollten. Sein Vater sass damals im Gefängnis. In den 1980er Jahren verfolgte er Darts am TV und kam so einige Jahre später selbst dazu.
2008 kam Wright zur PDC und absolvierte sein erstes Jahr auf der Tour. Den ersten Titel gewann «Snakebite» – den Spitznamen trägt er aufgrund seines Schlangenkopf-Tattoos am Kopf – 2012 bei einem Players-Championship-Turnier in Irland. Für den ersten Major-Titel musste er sich jedoch weitere fünf Jahre gedulden, ehe er 2017 die UK Open gewinnen konnte. Am 1. Januar 2020 krönte sich Wright zum ersten Mal zum Weltmeister, 2022 wiederholte er seinen Triumph. In seiner Karriere gewann er auch schon andere prestigeträchtigen Turniere wie das World Matchplay (2021), die European Championships (2020, 2023) oder das Masters (2020). Im März 2022 führte er erstmals die Weltrangliste an – als erster Schotte überhaupt.
Wright, der seit Jahren mit buntgefärbter Irokesenfrisur und farbenfrohen Klamotten auftritt, ist seit 2008 mit der Friseurin Joanne («Jo») verheiratet und hat drei Kinder. Seine Frau war es auch, die ihn ermutigt hat, eine Karriere als Darts-Profi anzustreben.
Peter Wright kam am 10. März 1970 im schottischen Livingston zur Welt. Im Alter von drei Jahren zog er mit seiner damals 19-jährigen Mutter nach London, weil sie befürchtete, dass ihre Schwestern ihr Peter wegnehmen wollten. Sein Vater sass damals im Gefängnis. In den 1980er Jahren verfolgte er Darts am TV und kam so einige Jahre später selbst dazu.
2008 kam Wright zur PDC und absolvierte sein erstes Jahr auf der Tour. Den ersten Titel gewann «Snakebite» – den Spitznamen trägt er aufgrund seines Schlangenkopf-Tattoos am Kopf – 2012 bei einem Players-Championship-Turnier in Irland. Für den ersten Major-Titel musste er sich jedoch weitere fünf Jahre gedulden, ehe er 2017 die UK Open gewinnen konnte. Am 1. Januar 2020 krönte sich Wright zum ersten Mal zum Weltmeister, 2022 wiederholte er seinen Triumph. In seiner Karriere gewann er auch schon andere prestigeträchtigen Turniere wie das World Matchplay (2021), die European Championships (2020, 2023) oder das Masters (2020). Im März 2022 führte er erstmals die Weltrangliste an – als erster Schotte überhaupt.
Wright, der seit Jahren mit buntgefärbter Irokesenfrisur und farbenfrohen Klamotten auftritt, ist seit 2008 mit der Friseurin Joanne («Jo») verheiratet und hat drei Kinder. Seine Frau war es auch, die ihn ermutigt hat, eine Karriere als Darts-Profi anzustreben.
Ihre Frau ist Friseurin. Würden Sie überhaupt jemand anderen an Ihre Haare lassen?
Ja, es gibt einen Mann, der alle Interviews hier koordiniert, David Allen (Medienverantwortlicher der PDC, d.Red.). Er hat mir schon einmal in Newcastle die Haare gemacht.
Wie ist es gelaufen?
Jo hat ihn gerüffelt, offenbar waren einige der Muster verkehrt herum. Aber ich denke, er hat fantastische Arbeit geleistet (lacht).
Waren Sie schon einmal in der Schweiz oder sogar in Basel?
Nein, das ist mein erstes Mal.
Die Schweiz war bisher ein blinder Fleck im Dartsport. Wie fühlen sie sich als Eroberer eines neuen Landes?
Ich freue mich darauf, weil es spannend sein wird, zu sehen, wie die Fans auf ihre Lieblingsspieler reagieren. Sind es Zuschauer, die singen? Oder eher buhen und schreien? Ich will natürlich den Titel holen, genauso wie Luke Humphries oder Luke Littler. Die wollen immer die neuen Turniere gewinnen. Ich werde aber versuchen, sie zu stoppen.
Erstmals in der Geschichte der Professional Darts Corporation (PDC) wird ein Turnier in der Schweiz ausgetragen. Die Swiss Darts Trophy findet in der Basler St. Jakobshalle statt und ist Teil der European Tour, die von der PDC Europe ausgetragen wird. Diese umfasst 13 Turniere, die über das ganze Jahr verteilt sind. Die European Tour ist wiederum Teil der sogenannten Pro Tour Events, zusammen mit den Players Championships. Bei diesen Turnieren können sich die Darts-Stars regelmässig Preisgeld einspielen, welches für die Weltrangliste, die Order of Merit, ausschlaggebend ist.
Das Turnier in Basel findet vom Freitag, 27. September bis am Sonntag, 29. September statt. Pro Tag gibt es eine Nachmittag- und Abendsession, die besten Spieler der Welt werden am Samstag einsteigen. TV24 überträgt an allen drei Tagen die Abendsession, also auch die Viertelfinals, Halbfinals und den Final am Sonntag. Für alle Sessions sind zudem noch Tickets erhältlich.
Kurzfristig abgesagt hat Superstar Michael van Gerwen, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mittun kann. Auch der zweifache Weltmeister Gary Anderson wird nicht in Basel spielen. Am Donnerstagabend haben sich vier Schweizer die für sie vorgesehenen Plätze erspielt. Mit dabei sind Roger Hertig (spielt gegen Ryan Meikle), Bruno Stöckli (gegen Krzysztof Ratajski), Alex Fehlmann (gegen Madars Razma) und Marcel Walpen, der das grosse Los gezogen hat und gegen die Weltnummer 6 Nathan Aspinall antreten darf.
Erstmals in der Geschichte der Professional Darts Corporation (PDC) wird ein Turnier in der Schweiz ausgetragen. Die Swiss Darts Trophy findet in der Basler St. Jakobshalle statt und ist Teil der European Tour, die von der PDC Europe ausgetragen wird. Diese umfasst 13 Turniere, die über das ganze Jahr verteilt sind. Die European Tour ist wiederum Teil der sogenannten Pro Tour Events, zusammen mit den Players Championships. Bei diesen Turnieren können sich die Darts-Stars regelmässig Preisgeld einspielen, welches für die Weltrangliste, die Order of Merit, ausschlaggebend ist.
Das Turnier in Basel findet vom Freitag, 27. September bis am Sonntag, 29. September statt. Pro Tag gibt es eine Nachmittag- und Abendsession, die besten Spieler der Welt werden am Samstag einsteigen. TV24 überträgt an allen drei Tagen die Abendsession, also auch die Viertelfinals, Halbfinals und den Final am Sonntag. Für alle Sessions sind zudem noch Tickets erhältlich.
Kurzfristig abgesagt hat Superstar Michael van Gerwen, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mittun kann. Auch der zweifache Weltmeister Gary Anderson wird nicht in Basel spielen. Am Donnerstagabend haben sich vier Schweizer die für sie vorgesehenen Plätze erspielt. Mit dabei sind Roger Hertig (spielt gegen Ryan Meikle), Bruno Stöckli (gegen Krzysztof Ratajski), Alex Fehlmann (gegen Madars Razma) und Marcel Walpen, der das grosse Los gezogen hat und gegen die Weltnummer 6 Nathan Aspinall antreten darf.
Sie haben kürzlich die German Darts Championships der PDC Europe gewonnen, den ersten Titel seit fast einem Jahr.
Das hat sich gut angefühlt. Ich habe mich in den letzten anderthalb Jahren schwergetan. Die Form war nicht da. Ich komme aber langsam zurück. Letzte Woche habe ich in Budapest auch ein paar neue Dinge ausprobiert. Für dieses Wochenende habe ich nochmals ein etwas anderes Setup.
Die letzten Monate und Jahre waren hart für Sie und besonders auch für Ihre Frau Jo. Sie musste sich einigen Operationen an der Wirbelsäule unterziehen, kämpfte mit Dehydration und einer kollabierten Lunge. Wie geht es ihr heute?
Sie hat gerade viele Termine vor sich. Sie hat viel um die Ohren. Ich hoffe, dass wir das hinkriegen. Das wäre schön.
Und wie hat sich das alles auf Ihr Spiel ausgewirkt?
Es war schwierig. Aber man muss versuchen, seine Gedanken auszublenden, einfach weitermachen und versuchen, sein Spiel zu spielen. Aber im Hinterkopf macht man sich schon Sorgen. Ich hoffe, dass wir die Kurve kriegen und dass meine Ergebnisse konstanter werden.
Haben Sie mit einem Mentaltrainer gearbeitet?
Ich bin mithilfe der Spielervereinigung PDPA zu einem Coach gegangen, der mir sehr geholfen hat. Er war fantastisch. Ich verdanke ihm eine Menge. Es war das Richtige, einen Mentaltrainer herbeizuziehen.
Gab es Anteilnahme der anderen Spieler auf der Tour?
Absolut. Wenn Jo nicht dabei ist, kommen viele Spieler zu mir und fragen, wie es ihr geht. Oder, wenn sie da ist, setzen sie sich mit ihr zusammen und unterhalten sich ein bisschen mit ihr. Auch Michael van Gerwen setzt sich zu ihr und fragt sie, wie es ihr geht. Das schätzt sie sehr.
Die Spieler sind also ein verschworener Haufen?
Genau. Wir kümmern uns alle umeinander, weil wir uns jedes Wochenende sehen, wenn nicht sogar öfter. Man zankt sich ab und zu, aber dann wird man zum Freund und kümmert sich um jeden.
War der Ruhestand für Sie in den letzten zwei Jahren irgendwann eine Option?
Nein, kein einziges Mal. Ich darf es sowieso nicht. Jo wird mich nicht lassen.
Sie will also, dass Sie so lange weitermachen, wie Sie können?
Bis ich ins Grab gehe (lacht). Sie wird mich zu Tode arbeiten lassen.
Zweimal Weltmeister waren sie bereits. Da sie ja ohnehin ewig weiterspielen, werden sie weitere WM-Titel holen?
Man spielt Darts, um Weltmeister zu werden. Dass ich es zweimal wurde, ist grossartig. Aber ich bin noch nicht fertig. Ich denke, ich werde die WM noch einmal gewinnen.
Ich habe gelesen, dass Sie ihre ersten Pfeile mit 13 Jahren bekommen und sie zuerst auf Bäume geworfen haben. Ist das wahr?
Ja. Ich hatte 50 Rappen Taschengeld, ging in einen Laden und kaufte ein Set Darts aus Messing. Ich hatte keine Dartscheibe, also habe ich improvisiert und einfach auf Bäume geworfen.
Haben Sie dafür eine Dartscheibe auf die Bäume gemalt?
Nein. Ich habe einfach kleine Äste und solche Sachen anvisiert. Aber ich würde raten, dies nicht zu tun (lacht). Ich war jung und hab nicht nachgedacht.
Wie trainieren Sie heute?
Naja, man muss es einfach machen. Ich versuche, jeden Tag zu üben. Aber man ist viel unterwegs, da geht es nicht immer. Ich trainiere meistens am Veranstaltungsort, weshalb ich jeweils dreieinhalb oder vier Stunden vor dem Spiel dort bin. Ich habe auf Reisen eine kleine Dartscheibe und etwas Klebeband dabei und klebe sie dann an Fenster oder Türen und werfe ein bisschen, damit mein Arm in Bewegung bleibt. Zu Hause trainiere ich vor allem die Checkouts – nur so gewinnst du Spiele.
Sie sind schon ziemlich lange auf der Tour. Wie blicken Sie auf diese Jahre zurück?
Es war sehr, sehr anstrengend (lacht). Schauen Sie: Kevin Painter (WM-Finalist 2004, d.Red.) hat mir einmal nach einem Sieg bei einem kleineren Turnier gesagt: «Du wirst vielleicht nie wieder ein Turnier gewinnen, also solltest du stolz auf das sein, was du gewonnen hast.»
Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Was sind Ihre Ziele?
Ich möchte wieder gewinnen und die Jungs, die gut spielen, ärgern. Wenn ich das weiterhin tun kann, bin ich glücklich.
Aufhören werden Sie ja sowieso nicht.
Ganz genau. Ich nehme Tag für Tag, Woche für Woche. Die PDC wird versuchen müssen, mich rauszuwerfen.
Gibt es ein Turnier, das Sie unbedingt noch gewinnen möchten?
Ich würde gerne den Grand Prix gewinnen, da war ich schon einmal im Final. Und ja, logischerweise die WM.
Und natürlich wollen Sie der Erste sein, der in Basel gewinnt, oder?
Richtig (lacht).