Der Applaus des Heimpublikums war trotz allem tosend, aber die Mimik von Nino Schurter (37) passte nicht so richtig zum Lärm. Die Mountainbike-Legende kommt in Chur nur auf Rang 8 ins Ziel. Der Grund: Ein Plattfuss wirft den Bündner im Podestkampf entscheidend zurück. Nichts wird es aus dem Heimsieg zum Auftakt der Schweizer Rennserie ÖKK Bike Revolution, die der zehnfache Weltmeister selber mitorganisiert.
Auf dem Podest in Schurters Heimat stehen drei andere. Weltcup-Routinier Lars Forster als Sieger. Und mit Luca Schätti (23) und Fabio Püntener (23) gleich zwei Fahrer vom Bike Team Solothurn, das mit der doppelten Podestfahrt im hochklassig besetzten Feld einen Coup landet. Schätti rast gar bis zur letzten Runde um den Sieg, doch Forster gewinnt mit wenigen Metern Vorsprung.
Olympiakampf geht an der EM weiter
Der Ostschweizer sagt: «Meine Taktik war nicht optimal, denn in der Startphase war ich zu weit hinten. Danach fand ich aber eine hohe und regelmässige Pace und konnte mir so doch noch den Sieg holen – ein perfekter Renntag.»
Im harten Kampf um die nur zwei Olympiastartplätze gibt Forster so ein Lebenszeichen von sich, auch wenn er für Paris nur Aussenseiterchancen haben dürfte. Genau dieses Zeichen verpasst hingegen Mathias Flückiger (35). Der Berner schien im Winter neben Schurter die besten Olympia-Chancen zu haben, doch dann geriet Flückiger durch die zwei überragenden Auftritte von Filippo Colombo (26) zum Weltcup-Start unter Druck.
Nun in Chur gibt Flückiger das Rennen frühzeitig auf. Colombo hingegen strich den Bike-Revolution-Auftakt aus seinem Programm, der Tessiner startet nächste Woche hingegen wie Forster und Chur-Entdeckung Schätti an der EM in Rumänien.
Das Frauen-Rennen durch die Altstadt von Chur und den nahen Wald gewinnt Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot (Fr) vor Alessandra Keller, die als Schweizer Nummer 1 nach Paris fahren dürfte.