Manuela Schär und Marcel Hug haben mit ihren stürmischen Rolli-Siegen beim New York Marathon vorgelegt. Tadesse Abraham lässt bei den Läufern mit Rang fünf hinter zwei Kenianern und zwei Äthiopiern seine Frau Senait und den 6-jährigen Sohn Elod auf den Zuschauerrängen im Central Park jubeln. Erstmals sind die beiden mit Tadesse an einen grossen Marathon ins Ausland mitgereist.
Nach dem historischen Sieg der 2003 bei einem Lawinen-Unglück verstorbenen Franziska Rochat-Moser vor genau 20 Jahren gelingt Tadesse beim renomiertesten aller Stadt-Marathons damit die beste Leistung eines Schweizers. Viktor Röthlin hatte es 2005 auf Rang 7 geschafft.
Tadesse Abrahams Exploit ist umso fantastischer, nachdem ein Ermüdungsbruch im Kreuzbein im Frühjahr sogar die Fortsetzung seiner Karriere in Frage gestellt hatte. Doch der Mann aus Eritrea, der im Juli 2014 das Schweizer Bürgerrecht erhielt, hat Geduld gezeigt, die Verletzung ausheilen lassen und ist jetzt so stark wie zuvor.
Erst bei Kilometer 37 kann er mit der Spitzengruppe nicht mehr mithalten. Den Sieg holt zum Schluss Geoffrey Kamworor, dem im Central Park auch der frühere Weltrekordler Wilson Kipsang nicht mehr folgen kann. Im Frauen-Rennen gibts eine Sensation: Nicht Mary Keitany (Ken) holt ihren 4. New-York-Sieg, sondern nach 40 Jahren gewinnt mit Shalane Flanagan erstmals wieder eine US-Läuferin.
Männer: 1. Kamworor (Ken) 2:10:53. 2. Kipsang (Ken) 2:10:56. 3. Desisa (Äth) 2:11:32. 4. Berhanu (Äth) 2:11:52. 5. Abraham (Sz) 2:12:01.
Frauen: 1. Flanagan (USA) 2:26:53. 2. Keitany (Ken) 2:27:54. 3. Daska (Äth) 2:28:08.
Rollstuhl. Männer: 1. Hug (Sz) 1:37:21. 2. Smith (Gb) 1:39:40. 3. Watanabe (Jap) 1:39:51.
Frauen: 1. Schär (Sz) 1:48:09. 2. McFadden (USA) 1:51:02. 3. McGrory (USA) 1:53:11.