Olympiasieger Pidcock, eine Woche zuvor im deutschen Albstadt überlegen Sieger, setzt sich in Tschechien im Zweier-Sprint gegen Vlad Dascalu durch. Der Rumäne sieht sich vom Briten erst auf den letzten 50 Metern noch überholt.
Der Mann des Tages in Nove Mesto ist allerdings Nino Schurter. Der 35-jährige Bündner erleidet in der fünften von acht Runden einen Hinterrad-Platten, wodurch er den Kontakt zu Pidcock, Dascalu und auch Mathias Flückiger verliert. Aufgrund des weiten Weges bis zur Zone, wo er den Defekt erst beheben lassen durfte, büsst er fast eineinhalb Minuten ein.
Schurter jubelt wie bei einem Sieg
Doch Schurter startet in der Folge eine sensationelle Aufholjagd, die ihn genau für die Schlussrunde wieder zurück in die Spitzengruppe bringt. Als dann allerdings Dascalu im steilen Anstieg attackierte, konnte der nun 59-fache Weltcup-Podestfahrer mit dem Rumänen wie auch mit Pidcock nicht mehr ganz mithalten. Und doch jubelt Schurter (0:30 Sekunden zurück) nach seinem Effort bei der Zieleinfahrt so ausgelassen wie bei einem Sieg.
Der letztjährige Gesamtweltcupsieger Flückiger klassiert sich – vier Sekunden hinter Schurter – im 6. Rang, seinem besten Resultat in dieser Saison. Andri Frischknecht als Achter und Vital Albin als Zehnter gelangen Karriere-Bestleistungen über die olympische Distanz.
In der Gesamtwertung liegt Schurter nach einem Drittel der Saison mit 132 Punkten Vorsprung vor Pidcock in Führung (732:600). Gesamt-Dritter ist Dascalu mit 560 Punkten. Als zweitbester Schweizer folgt Flückiger (381) im 7. Rang.
Starkes Schweizer Resultat bei Frauen
Jolanda Neff belegt in Nove Mesto als beste Schweizerin den 4. Platz. Zeitlich verpasst sie das Podest allerdings deutlich. Die Olympiasiegerin verliert 2:22 Minuten auf die Australierin Rebecca McConnell, die im dritten Rennen der Saison über die olympische Distanz zum dritten Mal triumphiert. Zweite wird die letztjährige Gesamtsiegerin Loana Lecomte aus Frankreich vor Jenny Rissveds, Neffs Vorgängerin als Olympiasiegerin. Die Schwedin liegt letztlich auch mehr als eine Minute vor der viertplatzierten Ostschweizerin.
Dank Alessandra Keller (8.), Sina Frei (10.), Linda Indergand (15.) und Ramona Forchini (16.) gelingt den Schweizerinnen ein starkes Teamresultat. Allerdings wartet das Team, das bei Olympia einen Dreifach-Sieg feierte, im Weltcup seit August 2019 auf einen Podestplatz. Immerhin hatte Neff zum Auftakt des Weltcup-Wochenendes in Tschechien am Freitag das Kurzrennen (Short Race) gewonnen. (SDA)