Wer Corona-Millionen will, muss mit den Spielerlöhnen 20 Prozent runter!
3:46
Das meint BLICK:Wer Corona-Millionen will, muss mit den Spielerlöhnen 20 Prozent runter!

Liga-Boss Schäfer
«Bundesrat hat die Bedeutung des Profifussballs erkannt»

Claudius Schäfer, der CEO der Swiss Football League, ist glücklich. Die Anstrengungen der Liga haben zu einem Bundes-Hilfspaket geführt, das den serbelnden Profi-Fussball stabilisiert.
Publiziert: 13.05.2020 um 19:48 Uhr
1/7
Claudius Schäfer ist mit der Millionen-Hilfe des Bundesrats zufrieden.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Alain Kunz

BLICK: Claudius Schäfer, wie werden die zweimal hundert Millionen Franken an die Klubs verteilt?
Claudius Schäfer: Vorab möchten wir dem Bundesrat herzlich für diesen positiven Entscheid danken. Wir haben bis zur letzten Sekunde nicht gewusst, ob die zwischen der SFL und den Behörden ausgehandelte Absichtserklärung noch am Mittwoch in den Bundesrat geht oder nicht. Wenn ja, gingen wir von einer knappen Information aus. Dass an der Pressekonferenz dann schon so viele Infos preisgegeben werden, hat uns auch überrascht. Nun müssen wir die weiteren Details zuerst unseren Klubs übermitteln. Deshalb können und wollen wir uns zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu den Details äussern.

Wären A-fonds-perdu-Beiträge nicht möglich gewesen?
Für den Profisport nicht, nein.

Auch wenn man weiss, dass in dieser Branche ein Klub im Normalfall zufrieden ist, wenn er keine Verluste einfährt?
Uns wurde von Anfang an klar kommuniziert, dass für den Profisport nur Darlehen möglich sind. Wir sind nun dankbar, dass wir diese erhalten, zudem bis und mit 2022 zinsfrei. Ich denke, der Bundesrat hat sehr wohl erkannt, welche gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Bedeutung der Profifussball für die Schweiz hat.

Die Darlehen dürfen nicht für die Deckung «überdurchschnittlicher Spielersaläre» verwendet werden, sagt der Bundesrat. Wann ist ein Salär überdurchschnittlich?
Ganz wichtig ist vorauszuschicken, dass alle Sicherheiten und Bedingungen nur diejenigen Klubs betreffen, welche die Darlehen in Anspruch nehmen. Der Durchschnitt der Löhne aller Klubs, welche Darlehen beziehen, darf nicht erhöht werden. Und in drei Jahren muss die Total-Lohnsumme all dieser Klubs um zwanzig Prozent gesenkt worden sein.

Also muss ein Kleinklub mit tiefen Löhnen - der FC Thun hat ja keine Spieler, die mehr als 10'000 Franken fix verdienen - nicht zwanzig Prozent runter?
Nein. Entscheidend ist eben der Schnitt über alle Klubs mit Darlehen.

Muss das Stabilisierungspaket vors Parlament und riskiert dort abgeschmettert zu werden?
Ich gehe davon aus, dass es den üblichen politischen Gang nimmt, also zuerst in die Kommissionen geht und dann vors Parlament kommt. Ich hoffe, dass man dort dem Entscheid des Bundesrats das nötige Wohlwollen entgegenbringt.

Verpflichtet das Darlehen die Klubs nun, die Saison zu beenden?
Die Darlehen werden erst gewährt, wenn die SFL den Spielbetrieb wieder aufnimmt. Das war von Anfang an eine Grundvoraussetzung.

Also diese Saison?
Nein, ganz einfach Spielbetrieb!

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?