Fünf Schweizer Medaillen bei Europameisterschaften – was die Unter-23-Jährigen jetzt geschafft haben, gabs vor einem Jahr auch bei der EM der Grossen in Amsterdam. Mit dem Unterschied, dass es 2016 zweimal Gold und dreimal Bronze waren – diesmal sind es zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze. Ein klares Zeichen, dass auch die zweite Garde von Swiss Athletics im internationalen Vergleich bestehen kann.
Allerdings: Grund zum Abheben ist das nicht. Denn viele junge Europäer, die vom 4. bis 15. August bei der WM der Grossen in London mehr erreichen können als nur dabei zu sein, haben die Titelkämpfe in Bydgoszcz so kurz vor dem wirklichen Saison-Highlight sausen lassen.
Seis drum – Caroline Agnou, Angelica Moser, Sara Atcho und Dany Brand haben in Polen gezeigt, dass sie wettkampfhart genug sind, um bei Meisterschaften mit Qualifikationen und Vorläufen zu brillieren. Ihr bestes Stück haben sie im finalen Kampf um die Medaillen ausgepackt.
Dass Agnou sogar einen neuen 7-Kampf-Schweizer-Rekord schaffte, dass Dany Brand seine persönliche Bestleistung über 400 m Hürden in den vier Polen-Tagen um gut eineinhalb Sekunden pulverisierte, ist Klasse. Und just dieser 21-jährige Zürcher Trainingskollege von Kariem Hussein hat es im 400-m-Hürdenfinal geschafft, dem norwegischen Diamond-League-Überflieger Karsten Warholm bis ins Ziel das Leben schwer zu machen.
Besser und spannender könnten die Vorzeichen vor den Schweizer Meisterschaften vom kommenden Freitag und Samstag im Zürcher Letzigrund nicht sein.