Bei der allerletzten Entscheidung der 15. Leichtathletik-WM in Peking retten die US-Viertelmeiler für die in China arg gebeutelte Leichtathletik-Grossmacht noch die Ehre.

Das Gold über 4x400 m ist die einzige Goldmedaille für die USA im gesamten Sprintbereich der Männer. Den US-Frauen kann dagegen auch Einzel-Weltmeisterin Allyson Felix nicht helfen, die 4x400 m zu gewinnen. Die Jamaikanerinnen schnappen den Amis auch diesen Titel weg.

Das Highlight des letzten WM-Tages bietet die 23-jährige Äthiopierin Almaz Ayana. Im 5000-m-Rennen zeigt sie ihrer Landsfrau Genzebe Dibaba die Grenzen auf.

Dibaba, die im Juli in Monaco über 1500 m einen Fabel-Weltrekord aufstellte und in Peking schon WM-Gold über die gleiche Distanz gefeiert hat, will erstmals in der WM-Geschichte das 1500/5000-m-Double. Doch die körperlich schmächtig erscheinende Ayana zerstört diesen Traum. Und das gleich auf brutalste Art und Weise. Die letzten drei Kilometer des 5000ers läuft Ayana in unglaublichen 8:20 Minuten. Weil sie zuerst noch mitzulaufen versucht, bricht Dibaba auf der letzten Runde ein, wird gar bloss Dritte. Auch Silber geht an Äthiopien. Der einzige Sweep der gesamten WM.

Am frühen Morgen hat Mare Dibaba bereits das Marathon-Gold nach Äthiopien geholt. Sie kommt aber nicht aus der gleichen Familie wie Genzebe.

Über 1500 m läuft Kenias Asbel Kiprop zum Hattrick. Nach 2011 und 2013 wird er auch 2015 in Peking wieder Weltmeister.

Ein Unikum gibts im Hochsprung. Nachdem das Trio Derek Drouin (Ka), Guowei Zhang (China) und Bohdan Bondarenko (Ukr) die 2,36 m auf der vom Regen feuchten Unterlage nicht mehr schafft, gibts ein Stechen um WM-Gold. Drouin springt über 2,34 m – die andern zwei teilen sich Silber.

Mit dem einzigen Weltrekord von Ashton Eaton (USA), 9045 Punkte im Zehnkampf, sind die Titelkämpfe in Peking zu Ende.

Im August 2017 folgen die nächsten in London.