Noch einmal werden die Augen auf Usain Bolt gerichtet sein. An der Leichtathletik-WM in London läuft der 30-Jährige ein letztes Mal an einem Grossanlass vor seinem Rücktritt. Es soll die grosse Abschiedsshow für den achtfachen Olympiasieger und elffachen Weltmeister werden.
Für den britischen Sprinter CJ Ujah ist dieses Tamtam um Bolt unverständlich. Er befürchtet laut «Daily Mail», dass die Konkurrenz in die Rolle von Partygästen gedrängt wird. Speziell beim 100-Meter-Final nächsten Samstag (22.45 Uhr Schweizer Zeit).
Ujah erinnert sich vor allem an das Diamond-League-Meeting in Monaco vor zwei Wochen: «Als wir raus gingen, sang die ganze Menge ‹U-Sain Bolt!› Wir mussten eine halbe Stunde warten, bis wir tatsächlich rannten. Für mich war das wie ein Trick. Mir wurde kalt. Sie spielten seine Musik und ich dachte ‹Wow, wir sind hier, um zu rennen und sie wollen, dass wir an ihn denken›.»
Sein Trainer habe ihn davor gewarnt, dass es auch an der WM zu einem ähnlichen Szenario kommen könne, sagt Ujah. Bolt lässt dies kalt, der Jamaikaner geniesst es im Mittelpunkt zu stehen.
Er gibt am Dienstag eine Pressekonferenz in London und sagt selbstbewusst: «Ich bin immer noch der schnellste Mann der Welt. Das wisst ihr alle, daran gibt es einfach keinen Zweifel. Wenn ich da rausgehe, dann bin ich bereit.»
Wenn Bolt am Samstagabend über die Ziellinie läuft, nimmt eine der grössten Karrieren ein Ende. Trotz Rücktritt blickt er aber voraus und macht sich Sorgen um seinen Sport bezüglich Doping. «Hoffentlich merken die Athleten, was passiert und verstehen, dass, wenn sie nicht damit aufhören, der Sport sterben wird.»