Lausanne ohne Usain Bolt – wer dafür Wayde van Niekerk bei seinem 400er sieht, wird mehr als entschädigt. Der Olympiasieger von Rio und mit 43,03 Sekunden auch Weltrekordhalter geht auf den letzten zwanzig Metern auf die Bremse. Mit 43,62 Sekunden verbessert er dennoch Michael Johnsons Stadion-Rekord, spart sich die grosse Show aber für den August bei der WM auf.
«Ich renne keinen Weltrekorden hinterher», sagt Van Niekerk im Vorfeld zu BLICK. «In Lausanne will ich nur spüren, wie mein Körper auf die Belastung der ganzen Bahnrunde reagiert.»
Nach 380 Metern weiss er das ganz genau. Mission erfüllt. Und deutet gleichzeitig an, dass er bei 43 Sekunden nicht fertig hat, dass es gar schneller geht. Ein Höllen-Spektakel!
Van Niekerk ist nicht der Erste, der beim Meeting in Lausanne freiwillig einen Weltrekord «verschenkt». 1981 schaute Ed Moses über 400 m Hürden zehn Meter vor dem Ziel auf die Platzuhr, nahm den Gang raus – und verpasste mit 47,14 seine eigene Bestmarke extra um eine Hundertstel. Weils zu wenig Prämie gab.