Nur der weltbekannte Engel von Niki de Saint Phalle in der Zürcher Hauptbahnhof-Halle hängt noch deutlich höher. Aber Angelica Moser, die 25-jährige Stabhochspringerin aus Andelfingen ZH, kommt Saint Phalles Engel beim Weltklasse-Apéro für das Feuerwerk am Donnerstag im Letzigrund doch recht nahe. 4,66 Meter im dritten Anlauf schafft die WM-Fünfte von Budapest souverän – erst bei 4,76 m, einem Zentimeter über ihrer jüngsten WM-Höhe, ist für Moser Schluss.
Nach einem zähen Saisonauftakt findet Moser unter ihrem neuen Trainer Adrian Rothenbühler damit aufs Saisonende hin die Stabilität. In Budapest war sie innerhalb der versammelten Weltelite noch Fünfte – in Zürich schafft sie es im Hauptbahnhof gar auf Rang vier. Wilma Murto (Fi), die WM-Dritte von Budapest, kommt mit den Verhältnissen nicht zurecht und schafft keine gültige Höhe.
Überhaupt sind WM und Weltklasse praktisch identisch. Katie Moon (USA) und Nina Kennedy (Aus), die sich auch in Budapest das WM-Gold teilten, liefern sich auch im HB ein packendes Duell. Die zwei Weltmeisterinnen lassen sich von den hautnah an der Anlage stehenden Zuschauern zu Höchstleistungen klatschen und wollen Niki de Saint-Phalles bunten Engel unter dem HB-Dach noch etwas näher sehen als Angelica Moser. Kennedy schraubt sich im ersten Versuch über 4,91 m – australischer Rekord und Jahres-Weltbestleistung! Da kommt selbst Moon nicht mehr mit.