Neuer Wirbel um Star-Trainer Rana Reider: Die US-Polizei hat sich den Sprint-Coach, gegen den eine Untersuchung wegen mutmasslichem sexuellem Missbrauch läuft, am Samstag an der WM in Eugene vorgeknöpft.
Hintergrund: Wegen der laufenden Untersuchung wurde Reider für die WM nicht akkreditiert. Trotzdem soll der Trainer versucht haben, vor dem 100-m-Final der Männer seine Athleten im Aufwärmbereich zu coachen, darunter die Amerikaner Marvin Bracy und Trayvon Brommell, die später Silber und Bronze holten.
Daraufhin riefen Beobachter den Sicherheitsdienst, der Reider wegschicken wollte – worauf sich dieser geweigert haben soll. Erst als die Polizei intervenierte, sei er gegangen. Der Leichtathletik-Weltverband World Athletics bestätigte gegenüber dem «Guardian» die Geschehnisse. «Als er die Polizeibeamten sah, hat er das Gelände verlassen», heisst es. «Ausserhalb des Geländes hat sich die Polizei mit ihm in Verbindung gesetzt und ihm erklärt, dass er wegen unerlaubtem Betreten verhaftet würde, wenn das noch einmal vorkäme.»
Gegen Reider, in dessen Camp in Florida auch der Schweizer Hürden-Sprinter Jason Joseph mehrfach trainiert hat, läuft eine Untersuchung durch das «US Centre for SafeSport» wegen möglichen sexuellem Missbrauchs. Reider beteuert seine Unschuld. Sein Anwalt erklärt, die Vorwürfe seien «ungeprüft» und «unbewiesen». (red)