Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat die russische Anti-Doping-Agentur Rusada suspendiert. Damit kann Russland bis auf Weiteres keine internationalen Sport-Veranstaltungen durchführen. Erst wenn alle Forderungen der WADA erfüllt sind, wird die Sperre wieder aufgehoben.
Das bedeutet, dass Russland Stand heute auch die Fussball-WM 2018 nicht austragen dürfte. Allerdings arbeiten alle Beteiligten mit Hochdruck daran, dass dieses Szenario nicht eintritt. Gefordert wird unter anderem, dass die russische Führungsriege ausgewechselt wird.
Russland zeigt sich kooperativ. «Wir sind bereit, schnell, effektiv und gewissenhaft zu handeln. Wir sind bereit, unser Anti-Doping-System komplett neu aufzubauen», sagt der russische Sportminister Witali Mutko. Russische Athleten sind derzeit von allen Wettkämpfen ausgeschlossen.
Diese reagieren mit Trotz und arbeiten an einer Sammeklage gegen den TV-Sender ARD, der die Doping-Affäre mit der brisanten Dokumentation «Geheimsache Doping – Wie Russland seine Sieger macht», ins Rollen brachte und damit am Ursprung der Suspendierung steht.
«Wir werden eine Sammeklage einreichen, alle Beschuldigten - zumindest die Athleten» sagt Mittelstrecken-Läuferin Kristina Ugarowa, die vor einer lebenslangen Dopingsperre steht. «Wir werden wegen Verleumdungen und übler Nachrede Klagen, auch gegen die ARD.»
Neben Russland hat die Wada fünf weitere nationale Anti-Doping-Behörden vorläufig suspendiert. Betroffen sind Andorra, Israel, Argentinien, Bolivien und die Ukraine. (S.H.)