Das Doping-Urteil im Fall Wilson ist da! Die Disziplinarkammer des Schweizer Sports (DK) hat Rekord-Sprinter Alex Wilson (31) wegen vorsätzlichen Dopings mit Trenbolon für vier Jahre gesperrt. Ausserdem muss der Basler eine Busse von 13'750 Franken zahlen. Die DK folgt damit dem Antrag der Schweizer Dopingjäger von Swiss Sports Integrity.
Für Wilson ist es der nächste brutale Nackenschlag in diesem Fall. Er hatte zunächst argumentiert, dass die positive Doping-Probe mit dem Verzehr von verunreinigtem Fleisch in Las Vegas (USA) zu erklären sei. Später schwenkte er um und erklärte, das Dopingmittel müsse durch Sabotage in seinen Körper gelangt sein. Eine Erklärung, die ihm die Disziplinarkommission offensichtlich nicht abnahm – und ihn für vier Jahre aus dem Verkehr zog.
Damit findet das seit mehr als einem Jahr laufende Doping-Verfahren ein vorläufiges Ende: Am 15. März 2021 wurde in der Urinprobe von Wilson ein Abbaustoff von Trenbolon nachgewiesen. Trenbolon ist ein anabol androgenes Steroid aus der Gruppe der Anabolika, oder vereinfacht ausgedrückt, ein stark wirksames, muskelaufbauendes Hormon. Gemäss Dopingliste ist dieser Wirkstoff jederzeit verboten – innerhalb und ausserhalb der Wettkämpfe.
«Ich bin über den Entscheid der Disziplinarkammer erstaunt und kann aufgrund der Beweislage diesen nicht nachvollziehen», sagt Wilson auf Blick-Anfrage. «Fakt ist: ich habe nie willentlich eine verbotene Substanz zu mir genommen. Aktuell kenne ich auch die Begründung für den Entscheid der Disziplinarkammer noch nicht. Wenn mir diese kommuniziert wird, werde ich mit meinen Anwälten die weiteren rechtlichen Schritte prüfen.»
Alex Zülle (Rad)
Im Rahmen der Tour de France 1998 war der inzwischen 53-Jährige Teil der «Festina-Affäre». Bei Zülle und seinem Festina-Teamkollegen, dem Franzosen Richard Virenque (51), die als Mitfavoriten auf den Tour-Sieg galten, wurden die unzulässige Substanz Erythropoetin (EPO) festgestellt. Zülle wurde für acht Monate gesperrt.
Oscar Camenzind (Rad)
1998 wurde er Strassenrad-Weltmeister, gewann im Jahr 2000 die Tour de Suisse und ein Jahr später den Radklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich. 2004 fiel ein Dopingtest positiv aus. Die Substanz: EPO. Zwei Jahre wurde er von Swiss Olympic gesperrt. «Ich habe Roulette gespielt», sagte Camenzind im Jahr 2018.
Brigitte McMahon (Triathlon)
2000 holte die heute 55-jährige Zugerin Olympia-Gold im Triathlon. 2005 wurde sie des Dopings überführt. Auch sie nahm die verbotene Substanz EPO ein, da sie durch ihre Mutterschaft physisch und psychisch angeschlagen war. Ihr wurde eine zweijährigen Sperre aufgebrummt.
Sandra Gasser (Leichtathletik)
Es war der erste grosse Dopingfall in der Schweiz. Sandra Gasser (59) wurde nach ihrem dritten Platz im 1500-Meter-Lauf an der Leichtathletik-WM 1987 positiv auf ein synthetisches Anabolikum getestet und zwei Jahre gesperrt. Bis heute ist die Schuldfrage nicht geklärt. Dem Antidoping Labor in Rom sollen gravierende Fehler unterlaufen sein. So gabs beträchtliche Abweichungen zwischen der A- und der B-Probe.
Martin Grab (Schwingen)
Martin Grab (43), Unspunnen-Sieger von 2006, blieb 2018 bei einer Dopingkontrolle hängen. Dem siebenfachen Eidgenossen wurde die verbotene Substanz Tamoxifen im Blut nachgewiesen. Grab akzeptierte die zweijährige Sperre, liess aber kein gutes Haar am Auftritt von Antidoping Schweiz.
Martina Hingis (Tennis)
Martina Hingis (41) wurde 2007 in Wimbledon positiv auf Kokain getestet. Die jüngste Weltnummer 1 der Geschichte (16-jährig) bekommt ebenfalls eine zweijährige Sperre aufgebrummt. Kurz nach Bekanntgabe des positiven Dopingbefundes trat Hingis zurück, gab aber 2013 ein Comeback und wurde nochmals die Nummer 1 der Doppelrangliste.
Karim Hussein (Leichtathletik)
Im Sommer 2021 begann Karim Hussein (33) einen folgenschweren Fehler. Der Hürdenläufer nahm eine Lutschtablette mit dem verbotenen Inhaltsstoff Nikethamid zu sich. Die Folge: Eine Doping-Sperre von insgesamt neun Monaten. Damit verpasste der Europameister über 400-Meter-Hürden die Olympischen Spielen 2021.
Alex Zülle (Rad)
Im Rahmen der Tour de France 1998 war der inzwischen 53-Jährige Teil der «Festina-Affäre». Bei Zülle und seinem Festina-Teamkollegen, dem Franzosen Richard Virenque (51), die als Mitfavoriten auf den Tour-Sieg galten, wurden die unzulässige Substanz Erythropoetin (EPO) festgestellt. Zülle wurde für acht Monate gesperrt.
Oscar Camenzind (Rad)
1998 wurde er Strassenrad-Weltmeister, gewann im Jahr 2000 die Tour de Suisse und ein Jahr später den Radklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich. 2004 fiel ein Dopingtest positiv aus. Die Substanz: EPO. Zwei Jahre wurde er von Swiss Olympic gesperrt. «Ich habe Roulette gespielt», sagte Camenzind im Jahr 2018.
Brigitte McMahon (Triathlon)
2000 holte die heute 55-jährige Zugerin Olympia-Gold im Triathlon. 2005 wurde sie des Dopings überführt. Auch sie nahm die verbotene Substanz EPO ein, da sie durch ihre Mutterschaft physisch und psychisch angeschlagen war. Ihr wurde eine zweijährigen Sperre aufgebrummt.
Sandra Gasser (Leichtathletik)
Es war der erste grosse Dopingfall in der Schweiz. Sandra Gasser (59) wurde nach ihrem dritten Platz im 1500-Meter-Lauf an der Leichtathletik-WM 1987 positiv auf ein synthetisches Anabolikum getestet und zwei Jahre gesperrt. Bis heute ist die Schuldfrage nicht geklärt. Dem Antidoping Labor in Rom sollen gravierende Fehler unterlaufen sein. So gabs beträchtliche Abweichungen zwischen der A- und der B-Probe.
Martin Grab (Schwingen)
Martin Grab (43), Unspunnen-Sieger von 2006, blieb 2018 bei einer Dopingkontrolle hängen. Dem siebenfachen Eidgenossen wurde die verbotene Substanz Tamoxifen im Blut nachgewiesen. Grab akzeptierte die zweijährige Sperre, liess aber kein gutes Haar am Auftritt von Antidoping Schweiz.
Martina Hingis (Tennis)
Martina Hingis (41) wurde 2007 in Wimbledon positiv auf Kokain getestet. Die jüngste Weltnummer 1 der Geschichte (16-jährig) bekommt ebenfalls eine zweijährige Sperre aufgebrummt. Kurz nach Bekanntgabe des positiven Dopingbefundes trat Hingis zurück, gab aber 2013 ein Comeback und wurde nochmals die Nummer 1 der Doppelrangliste.
Karim Hussein (Leichtathletik)
Im Sommer 2021 begann Karim Hussein (33) einen folgenschweren Fehler. Der Hürdenläufer nahm eine Lutschtablette mit dem verbotenen Inhaltsstoff Nikethamid zu sich. Die Folge: Eine Doping-Sperre von insgesamt neun Monaten. Damit verpasste der Europameister über 400-Meter-Hürden die Olympischen Spielen 2021.
Wilson war seit dem 27. Juli 2021 gesperrt. Davor hatte die DK die im letzten Frühjahr gegen ihn verhängte provisorische Sperre vorübergehend ausgesetzt. Der Internationale Sportgerichtshof CAS setzte die Sperre damals in einem Ad-Hoc-Verfahren wieder ein.
«Seit der Verfügung der provisorischen Sperre durch das CAS sind fast 11 Monate vergangen. Dies war für alle Beteiligten eine belastende Zeit. Aus diesem Grund begrüssen wir es, dass nun ein Entscheid vorliegt», sagt Swiss-Athletics-Geschäftsführer Peter Bohnenblust. «Swiss Athletics ist dankbar, dass es in der Schweiz mit Swiss Sport Integrity eine funktionierende, unabhängige, mit der Welt-Antidoping-Agentur Wada kooperierende Antidoping-Agentur gibt und dass Vergehen gegen das Dopingstatut konsequent sanktioniert werden. Wir vertrauen diesen Organisationen und stehen hinter den getroffenen Entscheidungen. Es ist für uns enttäuschend, dass ein erfahrener Athlet auf diese Weise in die Schlagzeilen geraten ist.»
Ob der Fall damit nun endgültig zu den Akten gelegt werden kann, ist allerdings noch offen: Wilson kann innerhalb von 21 Tagen nach Erhalt der Urteilsbegründung Einspruch beim CAS in Lausanne einlegen.