Wenn 800-m-Halleneuropameisterin Selina Büchel (24) über die halbe Distanz antritt, weiss man, dass sie dabei nicht ganz so stark ist wie bei Rennen über die zwei Bahnrunden. Beim Pfingstmeeting in Basel wird Selina gestern aber dennoch ein bisschen überrascht.
Da kommt doch eine und drängt sie 350 m lang in die Defensive. Bis 50 Meter vor dem Ziel ist es die Thurgauerin Yasmin Giger, die vorne liegt. Das 16-jährige Lauf-Juwel mit einem Disziplinen-Spektrum von 200 bis 800 m, das aber auch Weitspringen und Speerwerfen kann.
Giger ist das jüngste «Produkt» des Amriswiler Talent-Schmiedes Werner Dietrich. Die Liste der von ihm entdeckten Leichtathleten wird länger und länger: Werner Günthör, Mirco Spada, Linda Züblin, Kariem Hussein, Brahian Pena – und jetzt eben Yasmin Giger.
Dietrich ist fast ein Garant dafür, dass seine Schützlinge sich auch auf internationaler Ebene durchsetzen.
Das 400-m-Duell zwischen Selina Büchel und Yasmin Giger geht in Basel mit 54,81 Sekunden gegen 55,34 dann doch noch deutlich zugunsten der Routine aus. Überhaupt sind es in Basel Frauen und junge Athleten die glänzen.
Petra Fontanive bestätigt mit 57,23 Sekunden die EM-Limite für Amsterdam über 400 m Hürden. Stabspringerin Angelica Moser (18) scheitert nur ganz knapp an 4,52 m – einer neuen persönlichen Bestmarke.
Hürdensprinter Sales Inglin (16) erfüllt gleich beim ersten Saison-Rennen die Limite für die U18-EM, genau so wie das Nachwuchssprinterin Lynn Mantingh (16) am Samstag in Zofingen über 200 m getan hat.
Giger, Moser, Inglin und Mantingh sind übrigends alles junge Athleten, die aus dem Swiss-Athletics-Nachwuchsprogramm «UBS Kids Cup» hervorgegangen sind.