Diese Bernerin braucht keine Anlaufzeit: Ditaji Kambundji (19) ist schon bei ihrem ersten Einsatz an der U20-EM in Tallinn (Est) hellwach!
Die jüngere Schwester von Rekordsprinterin Mujinga Kambundji (29) schreibt im Halbfinal über 100 m Hürden Geschichte, sprintet in 13,01 Sekunden (+0,4 m/s) zum U20-EM-Rekord.
Die Konkurrenz verliert mehr als vier Zehntelsekunden. Spätestens jetzt haben alle in Leichtathletik-Europa verstanden: Kambundji ist im Final vom Samstagnachmittag die Top-Favoritin.
«Ich wollte das Rennen genau gleich angehen wie am Morgen, einfach noch ein bisschen schneller», sagt sie nach ihrem Rekordlauf. «Ich habe versucht, konzentriert und entspannt zu bleiben.»
Schon im Vorlauf am Vormittag war sie im Höchsttempo unterwegs, mit 13,09 Sekunden egalisierte sie den 26 Jahre alten U20-EM-Rekord der Ukrainerin Jelena Ovchairova.
Für den Final am Samstagnachmittag peilt Kambundji den Rekord-Hattrick an. «Der Plan derselbe, aber ich hoffe, noch schneller zu laufen.» Dass sie das kann, hat sie längst bewiesen: Ihre persönliche Bestzeit liegt bei 12,94 Sekunden.
Gutschmidt schrammt über 100 Meter an Bronze vorbei
Auch schnell unterwegs ist Melissa Gutschmidt über 100 Meter. In einem starken Final-Lauf verbessert die 19-Jährige ihre persönliche Bestzeit mit 11,47 Sekunden um drei Hundertstel. Dennoch reicht es knapp nicht für eine Medaille – drei Hundertstel fehlen zu Bronze. Gold schnappt sich die Irin Rhasidat Adeleke mit einer Zeit von 11,34 Sekunden.
Gutschmidt stellte ihr Potenzial bereits im Halbfinal unter Beweis – diesen gewann die Waadtländerin nämlich (11,50 Sekunden).
3 Schweizerinnen für 800-Meter-Final qualifiziert
Potenzial ist im Schweizer U20-Team auch bei den 800-Meter-Sprinterinnen vorhanden. Gleich drei Schweizerinnen – Valentina Rosamilia (2:06,60 Minuten), Lea Ammann (2:08,01) und Audrey Werro (2:08,54) – qualifizieren sich für den Final.
Werro gewinnt ihren schwächer besetzten ersten Lauf, Rosamilia wird im zweiten Lauf Dritte und Ammann im selbigen Fünfte. Weil sich nebst den drei Ersten der beiden Rennen auch die zwei schnellsten Nächstplatzierten der beiden Läufe qualifizieren, steht auch Ammann am Samstagnachmittag beim Final am Start. (eg/dad)