Trotz Reise-Stress
Kambundji gewinnt auch in Bellinzona

Nach den 10,95 Sekunden über 100 m vom letzten Freitag reichen Mujinga Kambundji in Bellinzona 11,13 zum Sieg. Zwischen den Wettkämpfen hetzt sie noch schnell nach Berlin. Wilson und Sprunger läufts am Mittwochabend im Tessin nicht nach Wunsch.
Publiziert: 18.07.2018 um 22:52 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:32 Uhr
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Mujinga Kambundji (M.) bezwingt in Bellinzona Shelly-Ann Fraser-Pryce (2.v.r.).
Foto: KEY
Carl Schönenberger

Am 5. Juli bei Athletissima Lausanne die Schweizerrekorde über 100 m (11,03) und mit der 4x100-m-Staffel (42,29). Am 9. Juli bei Spitzenleichtathletik Luzern der 100-m-Sieg über fünf Sprinterinnen aus dem 10-Sekunden-Klub dazu ein 200er in 22,48. Am Freitag dem 13. Juli die sensationellen 10,95 Sekunden bei den Schweizermeisterschaften in Zofingen. Und jetzt am Mittwochabend in Bellinzona in 11,13 Sekunden erneut ein 100-m-Sieg über die zweifache jamaikanische 100-m-Olympiasiegerin Shelly Ann Fraser-Pryce.

Geht Mujinga Kambundji der Sprit eigentlich nie aus? Diese Frage muss man sich tatsächlich stellen. Denn zum Wettkampf-Block, den die 26-jährige Bernerin zur Vorbereitung der EM in Berlin (6. bis 12. August) bestreitet, zählt auch noch ein Start am kommenden Freitag beim Diamond League Meeting in Monaco. Erst dann ist mit Wettkämpfen Schluss und Zeit für das Fine Tuning zur EM-Höchstform. «Denn ich würde meine Rekordzeit von Zofingen bei der EM schon gerne wiederholen», sagt Kambundji.

Aber die letzten beiden Wochen sind für die schnellste Frau der Schweiz nicht bloss wegen der vielen Wettkämpfe sehr intensiv. Sie hat auch noch wichtige Medien-Termine «eingepackt». Richtig zielorientiert trainieren könne sie in den kurzen Wettkampf-Pausen ja ohnehin nicht. So ist Mujinga zwischen Zofingen und Bellinzona für ein Fotoshooting auch noch schnell nach Berlin gereist. Ausruhen könne sie sich auch im Flugzeug.

Aber damit ist jetzt Schluss. Die verbleibende Zeit bis zur EM gehört nun ausschliesslich dem Training und der Erholung. Schliesslich jagt Mujinga im Olympiastadion gleich drei Medaillen – über 100 und 200 Meter sowie mit der Staffel.

Sprunger abgehängt – Wilson zwickts

Mit ihren fantastischen 50,52 Sekunden über die 400-m-Flachdistanz vom 1. Juli in La Chaux-de-Fonds war Lea Sprunger auf der Bahnrunde Europas Nummer 1.

Bis am Mittwochabend in Bellinzona. Da wird die langbeinige Romande gleich doppelt ausgetanzt. Mit Ghafoor (Ho) und Artymata (Zyp) schaffen es zwei weniger bekannte Langsprinterinnen, Sprunger (51,36) klar zu schlagen. Lea behält wenigstens die Europa-Bestzeit.

Einen Schock anderer Art erlebt 100-m-Sprinter Alex Wilson (Bild). Nach rund 60 Metern bricht er seinen Lauf gegen Top-Shots wie Michael Rodgers oder Justin Gatlin humpelnd ab. Es ist wieder der Muskelansatz hinten in der rechten Kniekehle. «Immer wenn ich in Form bin, wird mein Muskeltonus dort so hoch, dass sich der Ansatz entzündet», sagt Wilson.

Eigentlich hätte er am Sonntag in London noch mit der Staffel laufen sollen. Das hat sich jetzt wohl erledigt.

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