Bei Team-EM in Vaasa
Schweizer liegen nach Tag 1 in Führung!

Mit den Siegen von Petra Fontanive, Mujinga Kambundji, Nicole Büchler, Lea Sprunger und Fabienne Schlumpf sowie den zwei ersten Plätzen beider Sprintstaffeln sind die Schweizer bei der Team-EM in Vaasa (Fi) erfolgreich unterwegs.
Publiziert: 24.06.2017 um 14:47 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:19 Uhr
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Petra Fontanive freut sich über ihren Sieg.
Foto: Twitter @SwissAthletics
Carl Schönenberger

Langhürdlerin Petra Fontanive (28) eröffnet die Lauf-Entscheidungen bei der Team-EM (früher Europacup) in Vaasa für die Schweizer gleich mit einem Sieg. Bei ihren 55,53 Sekunden über 400 Meter spielt die Zürcherin erneut ihre Stärke im Finish aus.

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Kariem Hussein (28), der Europameister von 2014 in Zürich und EM-Dritte von 2016 in Amsterdam, hat es auf seiner Hürdenrunde wohl mit der stärksten internationalen Konkurrenz aller Disziplinen zu tun. Und gegenüber den bisherigen Rennen der Saison zeigt Hussein Fortschritte, bricht auf der Zielgeraden nicht mehr ein.

Nur der Shootingstar der Saison, der Norweger Warholm, und der türkische Europameister des letzten Jahres, Copello, können Hussein schlagen. Seine langjährigen Europa-Rivalen Mägi (Est) und Barr (Irl) hat Hussein sicher im Griff. Kariems Zeit von 49,30 Sekunden hat wohl auch mit den kühlen, windigen Verhältnissen zu tun.

Über 100 Meter der Frauen läuft Mujinga Kambundji (25) um ihre Ehre. Sie ist die Sprinterin mit der stärksten persönlichen Bestmarke. Mit dem zweiten Schweizer Sieg nach Fontanive erfüllt Mujinga die Pflicht mit 11,45 Sekunden bei 1,2 Meter pro Sekunde Gegenwind.

Und die Schweizer Frauen powern weiter bei der Team-EM in Vaasa. Die 16-jährige Delia Sclabas verbessert ihre persönliche Bestmarke über 3000 m um weitere drei Sekunden auf 9:09,33 Minuten. Dank ihrem sackstarken 2:50er-Schlusskilometer reicht das für Rang zwei.

Im Stabhochsprung sorgt Nicole Büchler für einen weiteren Sieg. Bei 4,55 Metern schlängelt sie sich akrobatisch um die stark zitternde Latte. Und die bleibt oben.

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Mit Lovisa Lindh (Sd) und Selina Büchel treffen die Zweite und Dritte vom Diamond League Meeting in Stockholm vor einer Woche aufeinander. Nach einer ersten Bummel- und Gerangelrunde übernimmt die Toggenburgerin nach 500 m das Kommando. Doch den finalen Konter ihrer Stockholm-Bezwingerin Lindh kann Selina auf der Zielgeraden nicht mehr kontern. Platz 2 mit 2:02,85 Minuten.

Der nächste Stadionrekord folgt von Lea Sprunger! Die Romande wurde von Petra Fontanive von den 400 m Hürden auf die 400 m Flachstrecke verdrängt. Und da holt sie in überlegener Manier in starken 51,61 Sekunden den vierten Schweizer Frauen-Sieg.

Und der Feldzug der Schweizer Frauen ist in Vaasa damit noch nicht abgeschlossen. In Kürze läuft Fabienne Schlumpf ihr 3000-m-Steeplerennen. Und als Abschluss des Samstags-Programms folgt noch die 4x100-m-Frauenstaffel.

Der Negativ-Höhepunkt: Pascal Mancini wird im Männer-100er wegen eines Fehlstarts disqualifiziert. Anstatt einfach sportlich das Feld zu räumen, macht er minutenlang auf der Bahn mit den Offiziellen Theater und lässt so wenig fair die 100-m-Läufer lange warten, bis sie endlich den zweiten Startversuch machen können.

Auch Fabienne Schlumpf «erfüllt». Über 3000 m Steeple läuft die Zürcherin im Spargang zum Sieg. Es ist heute bereits der fünfte Triumph einer Schweizer Frau. Für die 9:38,08 Minuten muss sich Fabienne allerdings kein Bein ausreissen. Sie ist mittlerweile auf einem Level. wo das locker geht. Dass sie nicht selbst mehr aufs Tempo drückt, liegt wohl daran, dass Fabienne für den Sonntag etwas Körner spart, dann folgt nämlich für sie noch das 5000-m-Rennen.

Gibts vielleicht gar einen Schlumpf-Doppelsieg? Den Abschluss des Team-EM-Samstag machen die Staffel-Frauen. Nach ihrer einjährigen Staffel-Auszeit ist auch Mujinga Kambundji wieder dabei. Ajla del Ponte, Samantha Dagry, Kambundji und Salomé Kora tragen den Stab in 43,77 Sekunden um die Bahnrunde. Das halbe Dutzend Schweizer Siege – alle von den Frauen – ist damit schon vor dem morgigen Schlusstag geschafft.

Zum Abschluss der Samstags-Entscheidungen kann die 4x100-m-Staffel der Männer die Blamage noch verhindern. Nach den sechs Tages-Siegen der Frauen holen Suganthan Somasundaram, Pascal Mancini, Alex Wilson und Sylvain Chuard mit 39,65 Sekunden auch noch einen Disziplinen-Erfolg.

Vor allem von Mancini ist es eine Art Wieder-Gutmachung nach seiner Disqualifikation im 100-m-Sprint. Da wurde er ja wegen Fehlstarts disqualifiziert. Jetzt kennt man auch die Reaktionszeit – 0,094 Sekunden. Was schneller ist als 0,100 Sekunden gilt reglementarisch klar als Fehlstart.

Ärgerlich bloss: Über 4x100 m der Frauen schiesst auch die norwegische Startläuferin zu früh aus dem Block (0,096 Sekunden), in diesem Rennen belässt es die Jury bei einer Verwarnung. Vor dem Schlusstag in Vaasa führt die Schweiz (175 Punkte) vor der Türkei (172), Schweden (162) und Finnland (161). In den am Sonntag anstehenden Disziplinen haben die Schweizer nicht mehr so viele Trümpfe wie am Samstag.

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