Als Justin Gatlin 2017 – damals schon als 35-jähriger Sprint-Oldie – kurz nach seinem 100-m-WM-Titel bei Weltklasse im Letzigrund antrat, musste der Stadion-Speaker die Zuschauer noch dazu aufrufen, den schnellen Ami bitte nicht mit Pfiffen einzudecken. Das ist wohl heute nicht mehr nötig. Denn die Augen der 25' 000 im ausverkauften Stadion sind eher auf Noah Lyles, den 22-jährigen Sprint-Wunderknaben, gerichtet.
Gatlin ist zwar auch mit 37 Lenzen noch schnell. Seine Saisonbestzeit ist mit 9,87 Sekunden bloss einen Hundertstel langsamer als die von Noah Lyles. Aber der alte Gatlin bleibt der Schatten-Mann. Dreimal wegen Dopings gesperrt – dieser Vergangenheit kann er nicht davonrennen.
«Wir kommen miteinander aus»
Mit Noah Lyles lauert ohnehin einer, der heute Abend schneller rasen will. Lyles, der Mann der Zukunft. Der, der Usain Bolts scheinbar unantastbaren Weltrekorden nachjagt. Lyles, den man jetzt schon in der Leichtathletikszene als Golden Boy bezeichnen kann. Dabei hat er noch gar kein Gold, ist bisher bei Olympia oder Weltmeisterschaften noch nie dabei gewesen.
Die beiden Amis, die um den Letzi-Sieg fighten, kennen und respektieren sich zwar. Mehr aber nicht. «Wir kommen miteinander aus», sagt Lyles, «haben auch schon länger miteinander diskutiert. Aber mein Super-Freund ist Justin sicher nicht.» Für Gatlin ist sein Konkurrent Mittel zum Zweck: «Die junge Sprintgeneration ist für mich in jedem Training Motivation, selbst noch härter zu arbeiten.»
Unter normalen Umständen gehört die Sprintbühne heute also dem 15 Jahre Jüngeren. Lyles, bisher vor allem über 200 m stark, hat sich 2019 auch zur 100-m-Rakete entwickelt. Zuvor hatte er immer geglaubt, am Start zu schwach zu sein – wie auch Usain Bolt in seinen ersten Jahren. Doch jetzt spricht Noah von Zeiten unter 9,8 Sekunden, die für ihn möglich seien, oder gar von 19,30 über 200 m.
Zur Erinnerung: Usain Bolts Weltrekorde stehen seit 10 Jahren bei 9,58 Sekunden über 100 m respektive 19,19 über 200 m.
18.15 Dreisprung Frauen
18.30 Hochsprung Männer
18.50 Stabhochsprung Männer (Dominik Alberto)
19.05 Speerwurf Frauen (Géraldine Ruckstuhl)
19.35 Kugelstossen Frauen
19.54 800 m (nicht DL, Selina Büchel, Selina Fehler, Lore Hoffmann, Valentina Rosamilia)
20.04 400 m Frauen
20.13 800 m Männer
20.23 3000 m Steeple Frauen
20.41 200 m Frauen (Mujinga Kambundji)
20.45 Weitsprung Männer
20.48 1500 m Frauen (Delia Sclabas)
20.55 Speerwurf Männer (Simon Wieland)
21.02 400 m Hürden Frauen (Léa Sprunger)
21.13 100 m Männer (Alex Wilson)
21.21 5000 m Männer (Julien Wanders)
21.44400 m Hürden Männer (Kariem Hussein)
21.54 4x100-m-Staffel Frauen (nicht DL, mit der Schweiz)
18.15 Dreisprung Frauen
18.30 Hochsprung Männer
18.50 Stabhochsprung Männer (Dominik Alberto)
19.05 Speerwurf Frauen (Géraldine Ruckstuhl)
19.35 Kugelstossen Frauen
19.54 800 m (nicht DL, Selina Büchel, Selina Fehler, Lore Hoffmann, Valentina Rosamilia)
20.04 400 m Frauen
20.13 800 m Männer
20.23 3000 m Steeple Frauen
20.41 200 m Frauen (Mujinga Kambundji)
20.45 Weitsprung Männer
20.48 1500 m Frauen (Delia Sclabas)
20.55 Speerwurf Männer (Simon Wieland)
21.02 400 m Hürden Frauen (Léa Sprunger)
21.13 100 m Männer (Alex Wilson)
21.21 5000 m Männer (Julien Wanders)
21.44400 m Hürden Männer (Kariem Hussein)
21.54 4x100-m-Staffel Frauen (nicht DL, mit der Schweiz)