Die Bilanz kann sich sehen lassen. Vier Rennen über die Hürden-Bahnrunde hat Hussein bisher in dieser Saison bestritten, drei davon gewonnen. Obwohl seine Siegerzeit gestern Abend auf der Luzerner Allmend mit 49,47 Sekunden nicht sehr beeindruckend ausfällt, ist sein Sieg umso bemerkenswerter. «Dass ich auf den letzten 120 Metern von Rang fünf noch an die Spitze vorstossen konnte, macht mich im Kopf für die weiteren Rennen sehr stark», freut sich auch Kariem. Tatsächlich, so kann man Titel oder Medaillen gewinnen. Erinnern wir uns doch an Marcel Schelberts WM-Lauf von 1999 in Sevilla: Auf Rang 7 ist er auf die Schlussgerade eingebogen und hat sich noch Bronze geschnappt.
Dass Kariem gestern in Luzern für seinen Erfolg derart hart beissen muss, hat er sich mit seinem Trainer Flavio Zberg selbst eingebrockt. «Wir können bei der Besetzung der Felder bei den Schweizer Meetings sehr viel mitreden.» Hussein sucht bei den Heimrennen also bewusst starke Gegner. «So weiss ich, wo ich im Vergleich mit den Besten stehe, ohne an alle Diamond-League-Meetings reisen zu müssen», erklärt er. Er gewinnt also Zeit, die er für Erholung und Training nutzt.
Wie Hussein setzt auch Stab-Überfliegerin Nicole Büchler beim Heim-Meeting ihre Erfolgsserie fort. Ein Sieg bei schwierigen Verhältnissen mit Wind und zeitweisem Regen. Nicole schafft 4,70 m – was vor einem Jahr noch Spitze war, ist für sie mittlerweile Standard. Dass Ex-Weltmeisterin Fabiana Murer hinter ihr landet, ebenfalls.
Mujinga Kambundji sprintet über 100 und 200 m aufs Podest. Lea Sprunger und Selina Büchel tun sich schwerer.