US-Sprinthoffnung Sha'Carri Richardson verpasst Highlight bei Olympia in Tokio. Die wirblige Sprinterin, die durch ihre verschiedenen Haarfarben ebenso auffällt, wie durch ihre Schnelligkeit, welche ihr den Übernamen «Rakete» einbrachte. Die 21-Jährige hat eine einmonatige Sperre akzeptiert, nachdem sie bei den US-Trials im Juni positiv auf Cannabis getestet wurde.
Die junge Sprinterin, die aufgrund ihrer optischen Extravaganz oft mit Sprint-Ikone Florence Griffith-Joyner verglichen wird, hatte sich bei den Trials mit 10,86 Sekunden im Finale über 100 m durchgesetzt. Bei einem Meeting im April in Florida siegte sie mit 10,72 Sekunden und avancierte damit zur sechstschnellsten Frau der Welt.
In der Vergangenheit hatte die Texanerin mehrfach offen über mentale Probleme gesprochen und von regelmässigem Kontakt zu einem Therapeuten berichtet. Trainer von Richardson ist Dennis Mitchell, der als Athlet des Dopings überführt wurde. Auch ihr Trainingspartner Justin Gatlin wurde bereits als Doper erwischt. Marihuana steht bei der Weltdoping-Agentur WADA auf der Liste der verbotenen Substanzen.
Richardson sagte in einem NBC-Interview am Freitag, dass ihre Aktion mit dem Tod ihrer Mutter zusammenhänge. «Wie ich gestern getwittert habe, bin ich ein Mensch. Wir sind Menschen, ich möchte so transparent wie möglich mit euch sein, ob es gut oder schlecht ist», sagt sie und betont, dass es nicht um Steroide geht, sondern um Marihuana.
Da die 30-tägige Sperre rückwirkend zum Zeitpunkt des positiven Tests gilt, kann sie zwar nicht an den 100-Metern-Rennen in Tokio teilnehmen, könnte aber in der 4x100-Meter-Staffel Anfang August wieder eingesetzt werden zu laufen, wenn sie denn vom Verband ausgewählt wird.