Bis und mit 2013 war es Tradition: Am Vorabend von «Weltklasse» im Letzigrund stellten sich in der Halle des Zürcher Hauptbahnhofs die Kugelstösser mit ihrer gigantischen Power in Konkurrenz zu den kräftigen Lokomotiven, die nur ein paar Meter daneben mit ihren Wagen ein- und ausrollen.
Heute erleben die HB-Passanten und das Leichtathletik-Publikum eine neue Show. Nicht mehr bloss Niki de Saint Phalles bunter Engel soll hoch unter der Kuppel der Bahnhof-Halle schweben – die weltbesten Stabhochsprung-Männer wollen dem berühmten Kunst-Objekt besonders nahe treten. So hoch wie möglich in den HB-Himmel fliegen.
Statt «Muskel-Kraft trifft Lok-Power» heisst es heute (ab 17 Uhr Einspringen, ab 18 Uhr Wettkampf) also «Kunst trifft Kunst». Schliesslich sind Stabhochspringer die Artisten unter den Leichtathleten.
Dabei stellt sich der kanadische Überraschungs-Weltmeister von Peking, Shawn Barber, dem WM-Zweiten Raphael Holzdeppe (De) und den beiden Bronze-Gewinnern Pawel Wojciechowski und Piotr Lisek zur Revanche. Sie haben die 6 Meter im Visier. Für den Basler Marquis Richards gibts also Anschauungs-Unterricht, um seinerseits eine Höhe im Bereich von 5,50 m anzupeilen.
Die Stabhelden von Peking bekommen es zusätzlich mit einem gefährlichen Aussenseiter zu tun: Cooly, das Maskottchen der letztjährigen Heim-EM, gibt im Hauptbahnhof sein Comeback. Auch er will hoch in den HB-Himmel fliegen.
Für BLICK hat er gestern schon einmal geübt. Und die Zuschauer sind hautnah dran!