Vor einem Jahr ist Marcel Hug zum zweiten Mal nach 2013 als umjubelter Sieger im Central Park ins Ziel gefahren. «Am Sonntag würde ich das gerne wiederholen», sagt er gestern Mittag vor dem Abflug nach New York zu BLICK.
Angst, nach der Amokfahrt eines Usbeken, bei der dieser am Dienstag acht Menschen mit einem Klein-Truck zu Tode fuhr, hat Hug nicht. «Vielleicht ein mulmiges Gefühl, aber das blende ich beim Rennen am Sonntag aus. Aber der Vorfall stimmt mich doch sehr traurig»
Der Mann ist stark. Nicht bloss körperlich, nachdem er in diesem Jahr vier seiner sechs bisherigen internationalen Städte-Marathons gewonnen hat. Hug ist vor allem stark im Kopf.
Eine ähnliche Situation wie jetzt in New York hat er nämlich am 15. April 2013 in Boston schon einmal erlebt. Damals liess ein Verrückter inmitten der Zuschauermassen unmittelbar vor dem Ziel einen Rucksack explodieren.
«Ich bin zu dem Zeitpunkt allerdings bereits zurück in meinem Hotel gewesen, habe nur plötzlich die vielen Sirenen auf der Strasse gehört», erinnert sich Hug. «Dann haben mich die Angehörigen aus der Schweiz angerufen und mich gefragt, ob ich okay sei. Was wirklich passiert war, habe ich erst von ihnen erfahren.»
Trotz mulmigem Gefühl, sieht Marcel seinem New-York-Rennen also zuversichtlich entgegen.
«Die Form stimmt. Ich habe gut trainiert. Ich will gewinnen. Wenn ich Angst hätte, müsste ich gar nicht hingehen. Dann müsste ich zuhause bleiben und mich einschliessen.»
Wie Hug vertrauen auch seine Rollstuhl-Kollegin Manuela Schär und Lauf-Crack Tadesse Abraham den stark erhöhten Sicherheitsmassnahmen im Big Apple.