Simon Ehammer zeichnet sich am Meeting Spitzenleichtathletik Luzern für das Highlight aus Schweizer Sicht verantwortlich. Der 22-jährige Appenzeller gewinnt den Weitsprung.
Der Wettergott meint es wie schon im vergangenen Jahr nicht gut mit den Organisatoren von Spitzenleichtathletik Luzern. Es ist nicht nur nass und kühl, auch der Wind spielt den Athletinnen und Athleten nicht in die Karten.
Gegen Ende des Meetings bessern die Bedingungen. Und dies nutzt Ehammer: Dem WM-Dritten gelingt im letzten Versuch ein Satz auf exakt acht Meter. Das reicht knapp zum Sieg, der zweitplatzierte Jamaikaner Tajay Gayle kommt auf 7,98 Meter. Auch der griechische Olympiasieger und Europameister Miltiadis Tentoglou (7,94) vermag den EM-Zweiten im Zehnkampf nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. «Es ist eine grosse Ehre, ihn zu bezwingen», sagt Ehammer.
Kambundji-Schwestern zweimal neben dem Podest
Mujinga Kambundji lässt es sich trotz der ungemütlichen Bedingungen nicht nehmen, über 100 und 200 m anzutreten. In der Königsdisziplin kommt die EM-Zweite mit 11,54 Sekunden nicht über den 6. Platz hinaus. «Ich hatte hinten heraus etwas Mühe», analysiert die 30-jährige Bernerin. Den Sieg über 100 m - es blies ein Gegenwind von 2,0 m/s - sichert sich nicht die fünffache jamaikanische Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah (11,30), sondern die Amerikanerin Sha'Carri Richardson (11,29)
Über die halbe Bahnrunde reicht es Kambundji mit 22,89 Sekunden zu Rang vier. Die frischgebackene Europameisterin über 200 m beurteilt ihr Rennen als «ganz okay», obwohl sie gedacht hat, weiter vorne zu landen. «Die beiden Grossanlässe (WM und EM) haben sehr viel Energie gekostet», so Kambundji. Das Rennen gewinnt Anthonique Strachan von den Bahamas.
Mujingas zehn Jahre jüngere Schwester Ditaji, EM-Bronzemedaillengewinnerin über 100 m Hürden, belegt in ihrem Lauf den achten und letzten Rang. Mit 13,35 Sekunden ist sie genau gleich schnell wie Noemi Zbären im B-Lauf. «Der Gegenwind (2,4 m/s) hat fast am meisten gestört, ich musste Gas geben, um über die nächste Hürde zu kommen», sagt Ditaji Kambundji. Nichtsdestotrotz sei es cool gewesen, gegen so starke Frauen zu laufen. (SDA)