Er trainierte Kambundji
Schwere Missbrauchs-Vorwürfe gegen US-Leichtathletik-Coach

Knall in der Leichtathletik-Szene! In den USA wird gegen Sprint-Startrainer Rana Reider ermittelt. Erste Athleten sollen aus dem Trainingscamp abgezogen worden sein – der Schweizer Jason Joseph ist noch da.
Publiziert: 04.11.2021 um 14:29 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2021 um 09:52 Uhr
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Startrainer Rana Reider: Ermittlungen in den USA wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs.
Foto: AP
Matthias Dubach und Emanuel Gisi

Die Sprint-Welt steht unter Schock. Gegen US-Star-Coach Rana Reider (51) wird wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch ermittelt. Der Leichtathletik-Coach ist ins Visier des «US Center for SafeSport» geraten, einer unabhängigen Organisation, die Missbrauchsvorwürfe in olympischen Sportarten untersucht. Laut dem britischen «Guardian» werden diverse fragwürdige Vorfälle um Reider unter die Lupe genommen.

Der britische Verband hat daraufhin die Athleten Adam Gemili and Daryll Neita angewiesen, sich sofort aus Reiders Camp in den USA zurückzuziehen – ansonsten fliegen sie aus dem Förderprogramm des Verbandes.

Jason Joseph plant zwei längere Trainingsblöcke

Mittendrin im Zirkus um Reiders Weltklasse-Trainingscamp um Top-Athleten wie Olympiasieger André de Grasse in Jacksonville, Florida: der Schweizer Hürden-Star Jason Joseph (23). Der Baselbieter reiste vor zwei Wochen an, wollte bis Weihnachten dort trainieren und im neuen Jahr noch einmal einen längeren Block anhängen.

Ob der ursprüngliche Plan nun tatsächlich so durchgezogen werden kann? Joseph bleibt wenig anderes übrig, als abzuwarten, wie es mit der Gruppe in Florida weitergeht. Im Moment arbeitet er ganz normal unter Reider weiter.

Auch Mujinga Kambundji trainierte bei Reider

Auch die dreifache Olympia-Finalistin Mujinga Kambundji (29) trainierte 2018 während zwei Wochen bei Reider und arbeitete danach während Monaten nach seinen Plänen. «Wenn die Vorwürfe wahr sind, verurteilt Mujinga diese Taten offensichtlich», sagt ihr Freund und Agent Florian Clivaz zu Blick.

Reider zumindest stand dem Vernehmen nach in den ersten Stunden nach Bekanntwerden der Vorwürfe auf dem Trainingsplatz, als ob nichts gewesen wäre. Über seinen Anwalt Ryan Stevens lässt er ausrichten: «Die Vorwürfe sind ungeprüft und unbewiesen. SafeSport hat Rana nicht über die Vorwürfe in Kenntnis gesetzt. Das verdächtige Timing und die verdächtigen Motive dieses unbewiesenen Angriffs müssen vollständig untersucht werden.»

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