Schweizerinnen mit Sprint-Show in Genf
Kambundji siegt – Staffel mit Jahresweltbestleistung

Mujinga Kambundji ist in Top-Form und verteidigt in Genf ihren Status als schnellste Frau der Schweiz. Für ein Ausrufezeichen sorgt sie mit der Staffel. Kambundji, Dietsche, Del Ponte und Kora sind derzeit die Schnellsten der Welt.
Publiziert: 12.06.2021 um 17:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2021 um 18:09 Uhr
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Ajla Del Ponte (l.) und Mujinga Kambundji umarmen sich. Die beiden Sprinterinnen gewinnen mit der Staffel über 4x100 Meter. Und wie!
Foto: keystone-sda.ch

Mujinga Kambundji setzt beim Meeting in Genf ein deutliches Zeichen - sie ist und bleibt die schnellste Schweizerin! Die WM-Dritte von 2019 (200 m) erhielt seit letztem Sommer mit Ajla Del Ponte plötzlich Konkurrenz um den inoffiziellen Titel der Schweizer Sprint-Queen. Seit dem kometenhaften Aufstieg der Tessinerin, der im Hallen-EM-Titel über 60 Meter letzten Winter gipfelte, kam es nie zu einem Direktduell. Bis jetzt in Genf.

Es ist also alles angerichtet über 100 Meter. Und Kambundji lässt nichts anbrennen. Die Schweizer Rekordhalterin holt sich den Sieg in 11,07 – Saisonbestleistung!

Kora schiebt sich zwischen Kambundji und Del Ponte

Direkt hinter ihr? Nicht Del Ponte! Salomé Kora lässt sich von den Top-Leistungen ihrer Kolleginnen anstecken und läuft mit 11,12 schneller als je zuvor. Dann kommt Del Ponte, die nach Corona-Erkrankung auch besser in Schwung kommt. 11,18 bedeuten für sie die beste Zeit der Saison.

Bemerkenswert: Sie alle drei stellen Hollands Sprint-Rakete Dafne Schippers in den Schatten. Immerhin Weltmeisterin über 200 m und Olympia-Zweite.

«Niveau wirklich sehr hoch!»

«Das war ein sehr guter Lauf», freut sich Kambundji. Die zudem angibt, von der Diamond League in Florenz am Donnerstag noch etwas müde zu sein. Die Form ist wirklich bereits top bei der 28-Jährigen.

Die Top-Leistungen den Schweizer Kolleginnen stimmt sie froh. «Das Niveau ist wirklich sehr hoch. Das ist super!»

Staffel-Frauen sind die Schnellsten der Welt

Wie schnell unsere Sprint-Asse wirklich sind, zeigt sich schon zuvor. Da treten Kambundji, Del Ponte und Kora zusammen mit Riccarda Dietsche in der Staffel an. Das Quartett gewinnt vor Holland und Dänemark. In 42,42 – Jahresweltbestleistung! Die vier schnellen Schweizer Frauen sind eine Wucht.

Und noch eine weitere Kambundji schlägt zu: Ditaji läuft über 100 m Hürden in 12,94 auf den dritten Platz. Das ist erneut eine persönliche Bestleistung. Die 19-Jährige bewegt sich in Riesenschritten auf die Olympia-Limite zu, die bei 12,84 liegt.

Es gibt auch einige andere Schweizerinnen und Schweizer, die in Genf gute Leistungen zeigen. Lore Hoffmann etwa. Sie wird Zweite über 800 Meter, freut sich dabei mit 2:00,29 über eine Saisonbestleistung, genauso wie Delia Sclabas (2:01,79) und die erst 17-jährige Audrey Werro (2:02,32), die ihre persönliche Bestleistung und den Schweizer U18-Rekord weiter runterschraubt.

Hussein wieder Richtung 48er Zeit

Oder Kariem Hussein. Der Europameister von 2014 über 400 m Hürden läuft 49,29. Klare Saisonbestleistung und endlich wieder einmal eine Annäherung an eine 48er Zeit. In der gleichen Disziplin läuft auch Yasmin Giger so schnell wie noch nie diesen Sommer (56,40).

Die Schweizer Männer-Staffel mit Pascal Mancini, William Reais, Silvan Wicki und Jason Joseph läuft in 39,04 auf den 3. Platz. Auch Salome Lang wird Dritte im Hochsprung mit 1,85 m.

Einen weiteren schwarzen Tag zieht Jason Joseph ein. Im Vorlauf stolpert er über 110 m Hürden mit 13,72 gerade noch in den Final. Dort sind dann nur noch 13,88 drin.

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