Olympia-Hauptprobe für 2016 im Olympiastadion von 2012. Dort, wo der 29-jährige Usain Bolt vor vier Jahren gross aufgetrumpft hat, schlägt der Jamaika-Blitz auch gestern wieder ein.
Richtig heiss gemacht wird Usain aber schon eine halbe Stunde vor seinem Lauf. US-Hürdensprinterin Kendra Harrison läuft über 100-m-Hürden 12,20 – bleibt damit einen Hundertstel unter dem 28-jährigen Weltrekord der Bulgarin Donkova. Für Kendra ist die neue Bestmarke ein schwacher Trost. Sie verpasste bei den US-Trials das Olympia-Ticket für Rio.
Bolt gibt sich schon vor dem Start zuversichtlich. Seine Probleme im Oberschenkel-Adduktorenbereich, die ihn vor drei Wochen bei den Jamaika-Trials in Kingston zum Forfait gezwungen haben, scheinen vergessen. Ein paar Tage beim Münchner Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt haben einmal mehr gereicht. «Es geht mir gut. Ich bin in guter Form. Mein Arzt hat Unglaubliches geleistet.»
In London versucht Usain, nicht an eine mögliche Zeit zu denken. «Ich will nur einen sauberen Lauf. Ich brauche den, denn es ist in diesem Jahr mein erster 200er.»
Für die Schweizer Staffel-Frauen ist London enttäuschend. Alja del Ponte, Sarah Atcho, Ellen Sprunger und Salomé Kora wollten ihren eigenen zwei Wochen alten Schweizerrekord aus dem EM-Vorlauf in Amsterdam (42,87) erneut verbessern. Doch gestern klappen die Wechsel nicht. Schlussläuferin Kora verschläft die Übernahme von Ellen Sprunger komplett. Hinter Sieger Grossbritannien (41,81) nur Platz fünf – schwache 43,43 Sekunden!