«Geheimsache Doping: Wie Russland seine Sieger macht» – mit diesem Dokumentarfilm hat der deutsche TV-Sender ARD vor einem Jahr den Skandal um flächendeckendes Doping in Russland öffentlich gemacht. Als Hauptinformanten standen dabei die ehemalige 800-m-Läuferin Julia Stepanowa und ihr Mann Witali im Mittelpunkt.
Sie schilderten als Whistleblower im Detail, was im russischen Sport abging. Die Konsequenzen für das Ehepaar waren fatal: Morddrohungen. Weil sie ihres Lebens nicht mehr sicher waren, mussten die beiden untertauchen.
Mittlerweile zeigen Untersuchungen einer unabhängigen Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, dass alles noch viel schlimmer war. Zwar steht vorwiegend die russische Leichtathletik unter Beschuss – wieso aber soll die Situation in andern Sportarten wie Schwimmen, Langlauf, Biathlon oder Radfahren anders sein? Doping-Proben von Sportlern dieser «Branchen» wurden vom gleichen Moskauer Labor «frisiert».
Während also die Leichtathletik im Zwielicht steht, setzt «Weltklasse Zürich» als eines der bedeutendsten Eintages-Meetings weltweit ein Zeichen.
«Fairplay war bereits in der Vergangenheit eine der Hauptsäulen unserer Veranstaltung», sagt Co-Meetingdirektor Christoph Joho. Aus diesem Grund werden beim Zürcher Meeting Athleten, welche für zwei Jahre oder länger wegen Dopings gesperrt waren, schon gar nicht mehr eingeladen.
Als weiteres Zeichen für sauberen Sport initiiert «Weltklasse» zusammen mit Swiss Athletics und Antidoping Schweiz ein neues Fairplay-Programm. Julia Stepanowa und Witali sind die ersten Botschafter.
«Mit dieser Ernennung wollen wir ihren Mut und Einsatz würdigen», sagt Andreas Hediger, «Weltklasse»-Co-Direktor. Auch die Stepanowas sind happy: «Wir hoffen, dass wir durch diese Tätigkeit einen weiteren Beitrag im Kampf um einen fairen und sauberen Sport leisten können», sagt Witali.