Aus der Traum von der Siebenkampf-Medaille für Simon Ehammer (23). An der Hallen-EM in Istanbul übertritt er im Weitsprung dreimal – kassiert einen Nuller. Und damit ist alles schon nach der zweiten Disziplin vorbei. Dabei wäre der Weitsprung Ehammers Paradedisziplin: An der WM vergangenes Jahr holte er in dieser Disziplin inmitten der Spezialisten Bronze.
Der Tag startete eigentlich sehr gut. Über 60 Meter gewann der Appenzeller seinen Lauf mit 6,80 Sekunden, nur 8 Hundertstel über seiner persönlichen Bestzeit. Ehammer lag damit sogar an der Spitze des Siebenkampf-Klassements.
Die Hoffnungen auf Edelmetall waren gross. Noch im Vorjahr wurde er in der Halle Vizeweltmeister. Im Sommer doppelte er dann an der EM mit Zehnkampf-Silber nach.
«Wird sicher zwei Tage weh tun»
«Ich hatte eine gute Vorbereitung und ein gutes Gefühl. Ich war gut in den Wettkampf gestartet, alles war parat zum weit Springen. Es hat halt an mir gelegen», sagt Ehammer gegenüber SRF selbstkritisch. Er habe halt etwas Mühe mit dem Anlauf in dieser Saison. Dass er übermässig Risiko eingegangen wäre, fand der 23-Jährige nicht. Die Sprünge seien gut gewesen, er habe jeweils nur um wenige Zentimeter übertreten und danach den Anlauf korrigiert.
Nach den zwei Silbermedaillen im letzten Jahr wollte Ehammer diesmal Gold. Sicherheitssprünge waren deshalb nicht angebracht: «Gegen Kevin (Mayer) kann ich keine Punkte verschenken.»
«Jetzt wird es sicher zwei Tage weh tun, wenn ich sehe, wie die Konkurrenz den Wettkampf fertig macht. Und wenn ich im Klassement schaue, wo würde ich stehen. Aber dann gilt es zu vergessen und weiterzumachen.» Er habe nun keinen Siebenkampf in den Beinen und können somit früher mit dem Aufbau für die Outdoor-Saison beginnen, strich Ehammer «das einzig Positive» heraus. (sme/SDA)