Neues Glück mit Ehefrau Tatjana und Hund Luna
Tierischer Familienzuwachs hält die Ehammers auf Trab

Im September die Hochzeit im engsten Kreis, nun der Familienzuwachs: Hundemädchen Luna mischt seit Kurzem das Leben von Leichtathlet Simon Ehammer und seiner Frau Tatjana auf. Trotzdem wollen sie 2025 hoch fliegen.
Publiziert: 03.01.2025 um 20:07 Uhr
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Aktualisiert: 03.01.2025 um 22:13 Uhr
Tatjana Ehammer ist Skicrosserin und hält den österreichischen Rekord im Hammerwurf. Da ist Ehemann Simon leichtes Gepäck.
Foto: Kurt Reichenbach

Auf einen Blick

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Text: Nadine Gerber, Fotos: Kurt Reichenbach
Schweizer Illustrierte

Luna ist in ihrem Element. Übermütig springt sie durch den Schnee, das Schnäuzchen weiss gepudert. Sie zerrt an der Leine, wuselt um die Beine herum, bis sich alle am Fotoset verheddern. Der Koffer mit der Ausrüstung des SI-Fotografen hat es Luna als Nächstes angetan. Sie schnüffelt, entscheidet sich für einen Handschuh, beisst herzhaft zu und gibt die Beute nicht mehr her.

«Aus!» Herrchen Simon Ehammer (24) versucht, den Handschuh aus dem Maul zu zerren, er hat keine Chance. Erst seit ein paar Wochen lebt Zwergspitz-Mädchen Luna bei ihm und seiner Frau Tatjana (25). Ein Leckerli soll es richten. Es hilft, Luna gibt den Handschuh frei und nagt nun am Knochen, bevor sie sich auf dem Laternliweg auf der Schwägalp wieder auf Spurensuche macht. «Sie nimmt im Moment alles in den Mund», sagt Tatjana Ehammer leicht verlegen. «Wie ein kleines Kind.»

Der Laternliweg auf der Schwägalp unterhalb des Säntis eignet sich perfekt für einen Winterspaziergang. Zwergspitz Luna freut sich über den Schnee.
Foto: Kurt Reichenbach

Der Zehnkämpfer und Olympia-Vierte im Weitsprung in Paris hat sich schon immer ein Haustier gewünscht – im Gegensatz zu seiner Ehefrau. «Ich wollte keinen Hund», gibt sie offen zu. «Tatjana hasst Tiere», sagt Simon Ehammer und lacht laut. «Hey!», wirft diese ein. «Nein, sie hatte einfach Angst vor Hunden», korrigiert er sich. «Unsere Vermieter haben einen alten Pudel, eine ruhige Seele, da konnte Tatjana sich rantasten.»

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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Seine Familie habe auch früher Hunde gehalten, erzählt der Appenzeller. «Das Gefühl, dass ich wieder einen möchte, wurde immer stärker. Und ich wollte, dass jemand bei Tatjana ist, wenn ich länger weg bin.» Das Paar, das in Gais AR lebt, hat einige Züchter angerufen, sich über verschiedene Rassen und deren Haltungsweise informiert. «Uns war wichtig, dass es ein Schweizer Züchter ist, damit wir uns sicher sein können, dass die Tierschutzgesetze eingehalten werden.»

Alles nass und zerbissen

Zwergspitz Luna fanden sie im Nachbarort – und sie war noch zu haben. «Dann gings sehr schnell», erzählt Ehammer schmunzelnd. Anfang November durfte das Paar seine neue Mitbewohnerin abholen.

«Simon war dann weg, und ich war allein mit Luna», erinnert sich Tatjana. «Sie hat alles zerbissen und überall hingepinkelt, ich war nur am Putzen.» Sie habe dann Simon angerufen und gesagt, wenn das nicht aufhöre, könne er gleich wieder nach Hause kommen.

Stets für einen Spass zu haben! Denn was sich liebt, neckt sich: «Tatjana hasst Tiere!» – «Hey!», erwidert Ehammers Gattin, sie hatte einfach Angst vor Hunden.
Foto: Kurt Reichenbach

Inzwischen hat sich die Lage beruhigt. «Wir sind ein Herz und eine Seele», sagt Neu-Hundemama Tatjana und streichelt Luna übers wuschelige Fell. Sie ist es auch, die mit Luna eine Welpenschule besucht. «Für mich hat sich mehr geändert als für Simon, ich musste meine Trainingszeiten anpassen, damit immer jemand bei Luna ist. Früher haben wir oft gleichzeitig trainiert.» – «Das wird sich wieder einpendeln», sagt Simon, «wenn wir Luna mitnehmen können. Sobald sie nicht mehr alles auseinandernimmt.»

Ehammers haben sich bewusst für einen kleinen Hund entschieden. «Luna wird maximal vier bis fünf Kilo schwer, so passt sie ins Handgepäck, und wir können mit ihr reisen. Ein grösserer Hund hätte nicht zu unserem aktuellen Lebensstil gepasst.»

Hochgesteckte Ziele

Sportlich haben beide viel vor. Für Leichtathlet Simon Ehammer beginnt schon bald die neue Wettkampfsaison. Nachdem er in der letzten Saison nach einer Schulteroperation hauptsächlich auf den Weitsprung gesetzt hat, will er in der bevorstehenden auch im Zehnkampf wieder richtig angreifen. Das Highlight: die Freiluft-WM in Tokio im September 2025. Und der Diamond-League-Final findet nächstes Jahr in Zürich statt – Ehammer will auch vor heimischem Publikum performen. «Ich trainiere im Moment wie ein Zehnkämpfer, will mich vor allem in den Wurfdisziplinen verbessern.»

Verliebt wie am ersten Tag. Seit 2020 sind die beiden ein Paar – Tatjana hat Simon damals zu einem Wettkampferfolg gratuliert.
Foto: Kurt Reichenbach

Allerdings ist Ehammer auch 2025 zweispurig unterwegs. «Ich möchte nicht auf einmal sagen, mit einem Sprung auf 7,80 Meter bin ich zufrieden.» Ehammer freut sich, ohne Stress und Druck in die neue Saison zu starten. «Ich muss mich nicht gleich Anfang Saison für Olympia oder eine WM qualifizieren – ich kann also einfach mal schauen, wie es läuft.» Los geht es mit den Wettkämpfen bereits im März, wenn die Hallen-EM in Apeldoorn, Niederlande, und die Hallen-WM in Nanjing, China, anstehen.

Tatjana Ehammer ihrerseits hat sich von einer erneuten Knieoperation im Sommer noch nicht vollständig erholt. Das Knie schmerzt nach wie vor, und eine erneute OP steht im Raum, die sie allerdings mit viel Physiotherapie abwenden will. An Wettkämpfe ist für die Skicrosserin nicht zu denken. «Für mich ist es ein Erfolg, wenn ich im Februar oder März einfach mal wieder auf den Ski stehen kann.» Mental sei alles nicht immer leicht auszuhalten. «Ich hatte in dreieinhalb Jahren neun Operationen. Doch ich habe eine starke Schulter an meiner Seite, an die ich mich immer anlehnen kann.»

Ihr grosser Traum soll später wahr werden: an den Olympischen Spielen 2026 in Italien. Doch erst müsse sie sich wieder über den Europacup in den Weltcup vorarbeiten. Das Paar hofft darum, diesen Winter auch einmal gemeinsam auf den Ski zu stehen. Auch Ehammer fährt leidenschaftlich gern Ski, lässt sich dies auch nicht nehmen. «Ich würde gern mal mit Tatjana eine Skitour machen.»

Die Liebe zelebrieren

Privat hat sich für Tatjana und Simon Ehammer der grösste Traum schon 2024 erfüllt. Seit September sind sie ein Ehepaar. Der Höhepunkt des vergangenen Jahres. Im engsten Familienkreis haben sie sich das Jawort gegeben. «Uns war es wichtig, unsere Liebe zu besiegeln, zu zelebrieren und dies mit unseren Liebsten zu teilen.» Sie hätten auch grosses Glück gehabt mit dem Wetter und der Location. «Es war ein perfekter Tag», resümiert Tatjana. «Viel besser, als wir es uns vorgestellt hatten. Es hat einfach alles funktioniert.» Die grosse Hochzeitsparty mit Freunden und Wegbegleitern soll folgen. «Aber erst in zwei, drei Jahren. Wir haben keinen Stress.»

Im September heiratete Simon Ehammer seine grosse Liebe, die Österreicherin Tatjana Meklau.
Foto: instagram/simiar2000/ryter_fotografie

Ansonsten möchte das Paar 2025 möglichst viel Zeit zusammen geniessen, Wellnessferien im April, vielleicht eine grössere Reise im September. «Es wird eine lange Saison», sagt Simon Ehammer. Da ist jede Auszeit willkommen. «Ich wünsche dir, dass du dir alle deine Ziele und Träume erfüllen kannst», sagt Tatjana und blickt Simon tief in die Augen. «Und dass du gesund bleibst.» – «Und ich wünsche dir endlich mal ein verletzungsfreies Jahr. Gesundheit, Glück und Liebe.»

Es ist dunkel geworden auf dem Laternliweg am Fuss des Säntis. Luna ist erledigt. Sie kuschelt sich in ihre Box. Simon Ehammers Trainerteam ist inzwischen auch auf der Schwägalp angekommen, mit heissem Glühwein stossen die Männer an – auf das neue Jahr mit vielen Trainings, vielen Wettkämpfen und hoffentlich vielen erfolgreichen und emotionalen Momenten.

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