Der grossgewachsene Baselbieter mit den langen Beinen – von diesem 21-jährigen Mann mit dem stattlichen Gardemass (1,92 Meter) träumen die Frauen. Innerhalb der Weltklasse-Ladies von Swiss Athletics ist Hürdensprinter Jason Joseph der Hahn im Korb, oder eben der Womanizer.
Joseph ist es denn auch, der bei den Hallen-Schweizermeisterschaften in St. Gallen der Frauen-Power entgegenhalten kann. Ja, der 60 m Final mit Mujinga Kambundji, Ajla del Ponte, Sarah Atcho und Lea Sprunger war am Samstag in Athletik-Zentrum ein echtes Highlight. Gekrönt von Mujingas Jahres-Weltbestleistung von 7,08 Sekunden. Vor diesem weiblichen Potenzial können Schweizer Leichtathletik-Männer nur staunend den Hut ziehen.
Bloss einer tut das eben nicht: Jason Joseph. Was Mujinga und Co. fertig bringen, kann ich auch, heisst seine Devise. Und wie! Mit 7,56 Sekunden im Halbfinal über 60 m Hürden putzt er den 17 Jahre alten Schweizerrekord von Ivan Bitzi um sechs Hundertstel weg.
Joseph steigert seine eigene Bestmarke aus dem Vorjahr um 21 Hundertstel und ist jetzt die Nummer 5 in Europa. Erstaunlich an der Geschichte: Für den jungen Jason ist es in St. Gallen der erste Hallenstart in dieser Saison – und gleich auf Anhieb schafft er es wieder in den Wettkampf-Rhythmus.
Und zum Frauen-Märchen in den Schweizer Leichtathletik gibt es noch einen andern bemerkenswerten Unterschied. Jason Joseph hat sich den ganzen Winter über daheim in Basel vorbereitet. Kühle Temperaturen, Regen und Nebel egal. Da hatten es Mujinga, Lea, Ajla und Sarah bei ihren Trainingscamps in der Wärme von Teneriffa oder Südafrika doch einiges angenehmer beim Bestreben, ihre schnellen Beine auf Touren zu bringen.