400-m-Weltmeisterin Salwa Eid Naser (23) aus Bahrain ist wegen Verstössen gegen die Anti-Doping-Regularien für zwei Jahre gesperrt worden und wird damit die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) verpassen. Das teilt der Internationale Sportgerichtshof CAS am Mittwoch nach Abschluss des Berufungsverfahrens mit.
Der CAS kassiert damit eine Entscheidung der Disziplinarkommission des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics (WA) aus dem vergangenen Oktober, die die Anklage überraschend fallen gelassen hatte. Daraufhin legte die unabhängige Integritätskommission AIU des Weltverbandes Einspruch ein, sodass der CAS ein Urteil fällen musste. Die Sanktion tritt am 30. Juni in Kraft, die vorläufige Sperre in der Zeit vom 4. Juni bis zum 14. Oktober 2020 wird Naser angerechnet.
Die AIU hatte Naser vorgeworfen, innerhalb eines Jahres vorschriftswidrig drei Dopingtests verpasst und einen Meldeverstoss begangen zu haben. Die Disziplinarkommission erkannte ein angebliches Fehlverhalten der gebürtigen Nigerianerin aus dem April 2019 allerdings nicht als Regelverstoss an, drei Vergehen lagen damit nicht mehr innerhalb eines Jahres.
Naser war mit einem spektakulären Auftritt im WM-Final von Doha 2019 mit 48,14 Sekunden die schnellsten 400 m seit 34 Jahren und damit auf Platz drei der «ewigen» Bestenliste gelaufen.
Auf die Vorwürfe hatte sie mit einer verstörenden Verteidigungsrede in den sozialen Netzwerken reagiert. «Ich bin niemals eine Betrügerin gewesen und werde es auch niemals sein», sagte Naser, nachdem sie vorläufig suspendiert worden war: «Ich habe lediglich drei Dopingtests verpasst, das ist doch normal und kann jedem passieren.» (AFP)