So bleibt Ditaji Kambundji an der Hürde hängen
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Sturz verhindert WM-Medaille:So bleibt Ditaji Kambundji an der Hürde hängen

Sturz verhindert Hürden-Medaille
Kambundji-Drama an der Hallen-WM

Nächste Schweizer Medaille an der Hallen-WM in Belgrad! Nach dem Sprint-Gold von Mujinga Kambundji gewinnt Simon Ehammer Silber im Mehrkampf. Bitter endet der Abend für Kambundjis jüngere Schwester Ditaji, die im Final stürzt.
Publiziert: 19.03.2022 um 19:49 Uhr
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Aktualisiert: 21.03.2022 um 18:31 Uhr
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Silber! Simon Ehammer wird hinter dem Kanadier Warner und vor dem Australier Moloney WM-Zweiter.
Foto: Getty Images

24 Stunden nach ihrer grossen Schwester hat Ditaji Kambundji (19) über 60 m Hürden ihren grossen Auftritt an der Hallen-WM in Belgrad. Wie Mujinga am Vorabend geht die zehn Jahre jüngere Ditaji am Samstag im Final auf Bahn 8 ins Rennen. Wie Mujinga startet sie blitzschnell, nach der ersten Hürde liegt sie in Führung. Doch dann hängt sie am zweiten Hindernis an, gerät ins Stolpern, stürzt in Hürde Nummer 3. Aus der Traum von der Medaille!

Ganz bitter: Den Weltmeistertitel schnappt sich mit Cyréna Samba-Mayela in 7,81 Sekunden eine Frau, mit der Kambundji in den Vorläufen jeweils gut mitgehalten hatte. Im Halbfinal hatte sie hinter der Französin ihren eigenen Schweizer Rekord auf 7,89 Sekunden verbessert. Mindestens Bronze (Gabriele Cunningham, USA, in 7,87) wäre in Reichweite gewesen.

Es sind die zweiten grossen Meisterschaften in Folge, bei denen Ditaji Kambundji auf Medaillenkurs liegt und stolpert – bereits bei der U23-WM im vergangenen August in Nairobi (Kenia) stürzte sie und fiel aus der Entscheidung. Logisch, dass sie in Belgrad tief enttäuscht und mit Tränen in den Augen den Innenraum der Arena verlässt. «Es kann nicht sein, dass es so weitergeht», sagt sie bei «SRF». «Zurück an die Arbeit! Es ist hart, aber das ist nun das Thema.»

Ehammer holt Mehrkampf-Silber

Deutlich besser läuft es Mehrkämpfer Simon Ehammer (22). Der war mit dem Anspruch nach Belgrad gereist, eine Medaille zu holen. Doch ein paar Fragen gab es schon noch.

Zum Beispiel: Wie hat der Appenzeller seine Stabhochsprung-Probleme aus dem letzten Jahr überwunden? Damals erlebte er zweimal ein komplettes Fiasko, nahm sich mit zwei Nullern aus vielversprechenden Wettkämpfen und verpasste deswegen sogar die Olympischen Spiele in Tokio.

Im Stabhochsprung klappts wieder

Nun, die Frage ist am Samstagmittag schnell beantwortet: Die Probleme sind längst überwunden. Und wie. Ausgerechnet der Stab ist die Disziplin, in der Ehammer Top-Favorit Damien Warner (Kanada) überflügelt. Der Schweizer wuchtet sich auf 5,10 m, stellt eine neue persönliche Bestleistung auf. Dasselbe gelingt ihm über 60 m und im Hochsprung.

Der Lohn: Nach 6 von 7 Disziplinen ist er auf Gold-Kurs. Bahnt sich da eine Sensation an? Es wäre eine mächtige Überraschung, sollte Ehammer Warner tatsächlich in die WM-Suppe spucken können.

Der letzte Exploit bleibt aus

Entscheiden muss der abschliessende 1000-m-Lauf. Weil Warner als deutlich stärkerer Läufer gilt, bräuchte der Ostschweizer also noch einmal einen Exploit.

Der gelingt ihm nicht, Warner lässt ihm in der letzten Disziplin nicht den Hauch einer Chance. Doch Ehammer rettet sich rechtzeitig ins Ziel, sichert sich vor dem Australier Ashley Moloney Silber und er stellt mit 6363 Punkten einen neuen Schweizer Rekord auf.

Kein Wunder, ist er danach zum Scherzen aufgelegt. «Ich bin mir ja Zehnkampf gewöhnt, da fehlen noch drei Disziplinen», sagt er bei «SRF» zu seinem Einsatz im Indoor-Mehrkampf. «Ich glaube, ich habe mich gut geschlagen. Der Tausender will dieses Jahr noch nicht so, auch wenn ich ihn im Training gut laufe. Aber Medaille ist Medaille. Silber ist schön, das ist genial.»

Moser verpasst Medaille

Ebenfalls zufrieden sein darf Ehammers Landsmann Andri Oberholzer. Der Thurgauer wird im selben Wettkampf mit 6099 Punkten Fünfter.

Im Stabhochsprung der Frauen hat Angelica Moser die Medaillen ebenfalls im Blick. Die Hallen-Europameisterin von 2021 scheitert an 4,70 m, wird am Ende Fünfte. (eg)

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