Jahre lang war es das Privileg von Usain Bolt. Beim internationalen Meeting in Ostrava gehörte das Schluss-Feuerwerk dem Jamaika-Blitz. Jetzt, da die Karriere Bolts zu Ende ist, hat die schnellste Schweizerin das Privileg des letzten Auftritts in der tschechischen Stadt.
Mujinga kommt zu dieser Ehre, weil in ihrem Rennen zwei Weltmeisterinnen dabei sind. Dafne Schippers, die holländische Freiluft-Titelhalterin über 200 m, und Murielle Ahouré, die Gold-Gewinnerin über 60 m in der Halle. Und nur diese zwei Ausnahme-Raketen können die seit Saison-Beginn entfesselte Kambundji am Mittwochabend auf der halben Bahnrunde in Schranken halten. Schippers gewinnt in 22,52 Sekunden, Ahouré folgt mit 22,60 – für Mujinga werden 22,78 Sekunden gestoppt. Gegen den unangenehmen Nieselregen, kühle 15 Grad und 0,8 m/Sek. Gegenwind zeigt sich die Schweizerin resistent.
Jetzt bräuchte Mujinga am Samstag bei ihrem Heim-Meeting «Citius» in Bern einen lauen, sprinterfreundlichen Sommerabend – dann knallts beim 100er im Wankdorf-Stadion! 11,07 Sekunden als Schweizerrekord sind geboten…
Weitsprung-Wunder aus Kuba
Als absolut wasserdicht erweist sich in Ostrava Kubas neuer Weitsprung-Jüngling, der 19-jährige Juan Miguel Echevarria. Mit sensationellen 8,83 m hat er bereits am Sonntag in Stockholm einen Wahnsinns-Satz in die Sandgrube gelegt – mit 2,1 m/Sek. Blies der Rückenwind einen Hauch zu stark. Jetzt in Ostrava beweist Echevarria, dass Stockholm kein Zufall war. Im tschechischen Regen zelebriert er eine einmalige Flug-Show. Seine Traum-Serie ohne unerlaubte Wind-Hilfe: 8,40 m; 8,54 m; 8,66 m; Übertritt; 8,54 m; Verzicht.