Marathon-Premiere misslungen
Julien Wanders bleibt in Paris unter den Erwartungen

Julien Wanders muss bei seiner Premiere im Marathon leiden. Der Genfer wird in Paris in 2:11:52 Stunden Achtzehnter.
Publiziert: 03.04.2022 um 15:03 Uhr
Julien Wanders misslingt seine Premiere im Marathon.
Foto: LAURENT GILLIERON

Julien Wanders, 2019 EM-Bronzemedaillengewinner im Cross Country, konnte seinen ersten Marathon zwar beenden, aber für den 26-Jährigen lief es in der französischen Hauptstadt nicht nach Wunsch. Wanders hatte mit Magenkrämpfen zu kämpfen und musste auf der Strecke zweimal eine Toilette aufsuchen. Dadurch verlor er den Anschluss an seine Gruppe. Ab Kilometer 25 büsste er immer mehr Zeit auf die Konkurrenz ein. Im Ziel hatte ihm der äthiopische Sieger Deso Gelmisa knapp sieben Minuten abgenommen.

Das Ziel des Athleten von Trainer Renato Canova, sich dem Schweizer Rekord von Tadesse Abraham (2:06:40) anzunähern, wurde deutlich verfehlt, und trotz akribischer Vorbereitung in seiner Trainingsbasis in Kenia gelang es Wanders nicht, seine Fähigkeiten bei kürzeren Distanzen auf die 42,195 km des Marathons zu übertragen. Zur Erinnerung: Wanders ist sowohl im Halbmarathon als auch über 10 km Europarekordhalter.

Nach der Ziellinie gestützt

«Das war ein harter Tag heute. Es ist nicht so gelaufen, wie ich es mir erhofft hatte. Ich hatte Magenprobleme, musste insgesamt dreimal anhalten und dann wieder zur Gruppe aufschliessen. Das hat sehr viel Energie gekostet, etwas, das ich im Vorfeld vielleicht etwas unterschätzt habe. Aber es war mein erster Marathon und ich bin ihn fertig gelaufen», so Wanders nach seiner Premiere. Er hofft, dass es nächstes Mal besser werde. Nach der Ziellinie musste er gestützt werden: «Ich hatte nichts mehr im Tank, war komplett fertig. Darum brauchte ich 30-40 Minuten Betreuung.»

Es ist davon auszugehen, dass der Genfer auch künftig kürzere und lange Strecken kombinieren wird. Mit seiner Zeit in Paris wird Wanders hinter Abraham, Viktor Röthlin (2:07:23), Daniel Böltz (2:11:10) und Bruno Lafranchi (2:11:12) zum fünftschnellsten Schweizer über die Marathon-Distanz.

Hinter Sieger Gelmisa, der zum zweiten Mal nach Porto 2019 in einem Marathon reüssierte, und dessen Landsmann Seifu Tura stellte der Franzose Morhad Amdouni in 2:05:22 einen neuen Landesrekord auf.

Bei den Frauen blieb die Kenianerin Judith Jeptum als erste Athletin überhaupt in Paris mit 2:19:48 unter der Marke von 2:20 Stunden.(SDA)

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