Marathon-Gipfel am Sonntag in Berlin
Maja Neuenschwander wills wieder wissen

Am 23. April musste Maja Neuenschwander in London erstmals in ihrer Karriere einem Marathon aufgeben. Jetzt nimmt die beste Schweizer Langstrecklerin am Sonntag in Berlin einen neuen Anlauf.
Publiziert: 22.09.2017 um 22:07 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:46 Uhr
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Die Bernerin will vorwärts schauen und wieder auf eine Aufwärts-Spirale aufspringen…
Foto: Keystone
Carl Schönenberger

Sie wolle sich nicht mehr mit dem beschäftigen, was gewesen ist, sagt die 37-jährige Bernerin. «Ich schaue vorwärts, will am Sonntag wieder auf die Aufwärts-Spirale aufspringen, auf der ich im letzten Jahr war.»

Dabei würde es sich für Maja gerade in Berlin lohnen, an 2015 zurückzudenken. Mit 2:26:49 Stunden hat sie dort vor zwei Jahren ihren Schweizerrekord realisiert. Und sich als Konsequenz daraus und mit dem positiven Olympia-Erlebnis 2016 in Rio im vergangenen Herbst dazu entschieden, ihren Job als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Magglingen aufzugeben und voll auf die Karte Marathon zu setzen.

Bis sie im April beim London-Marathon Rückenschmerzen und Krämpfe aus dem Rennen rissen. Die genauen Ursachen kenne sie nicht, sagt sie. «Es war eine muskuläre Disbalance. Ich habe beim Krafttraining wohl nur die grossen Muskeln trainiert, die kleinen aber vergessen. Das habe ich jetzt korrigiert.»

Neuenschwander fühlt sich bereit, am Sonntag in Berlin auf der schnellsten Marathonstrecke der Welt wieder gegen die Elite anzutreten. «Die Vorbereitung ist gut verlaufen», sagt sie. «Bei zwei Trainingsblöcken im Engadin – einmal viereinhalb Wochen, das zweite Mal drei Wochen – habe ich beschwerdefrei und gut trainiert.» Der Halbmarathon in Sarnen von Anfang September – «direkt nach meinem zweiten Engadin-Block» – gebe ihr für den Sonntag ein gutes Gefühl.

Selbst offensiv rennen

«Ich setze mir allerdings nicht eine bestimmte Zeit als Ziel.» Sie wolle zwar gegen die starken Läuferinnen aus Ostafrika selbst auch ein offensives Rennen über die 42,195 Kilometer laufen. «Vor allem aber wünsche ich mir für den 22. Marathon meiner Karriere wieder ein positives Erlebnis.»

Dazu sollen ihr auch ihre beiden persönlichen Pacemaker verhelfen. Benedikt Hoffmann und Hannes Rungger. Den deutschen Hoffmann und den Südtiroler Rungger kennt Neuenschwander seit längerem. Rungger hatte ihr schon 2015 in Berlin als Tempomacher geholfen. «Ich habe sie einst beim Googeln im Internet entdeckt und bezahle sie auch für ihre Helferdienste», sagt sie. «Das gehört heute in der Marathon-Szene zum Business.»

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