Ihr Einstieg in die Hallen-Saison ist sensationell – 23,06 über 200 m – gar 51,46 Sekunden über 400 m. Noch nie hat das vor Sprunger jemals eine Schweizer Sprinterin geschafft.
Aber die 26-jährige Lausannerin bleibt auf dem Boden: «Tatsächlich kann ich zur Zeit mit den Gedanken an meine Leistungen gut einschlafen. Ich geniesse diesen Moment. Aber überbewerten will ich das nicht. Ich bin grundsätzlich keine Person, die sich an Statistiken klammert. Mir ist auch bewusst, dass viele starke Sprinterinnen in der Halle noch gar nicht gelaufen sind oder die Hallen-Saison ganz weglassen.»
Auch wenn Lea also ihre Top-Zeiten nicht überbewerten will – für die 1,83 m grosse Romande mit den langen Beinen sind sie Balsam. Denn die zurückliegende Freiluft-Saison hat für sie mit einem Desaster geendet. Wenige Wochen nach dem Bronze-Gewinn bei der EM in Amsterdam über 400 m Hürden, ging sie bei Olympia in Rio schon im Vorlauf sang- und klanglos unter. «Wir haben das genau analysiert und unsere Lehren gezogen», sagt sie.
Entsprechend zielgerichtet hat sie mit ihrem Trainer Laurent Meuwly währen drei Wochen im November und den ganzen Januar im südafrikanischen Potchefstroom trainiert. Dass sie ihre Frühform jetzt nicht bis zum Highlight, den Hallen-EM vom 3. bis 5. März in Belgrad (Ser) halten kann, ist für Lea kein Problem. «Sicher ist das Training hier schwieriger als in Südafrikas Wärme. Dort konnte ich aus dem Haus gehen und war gleich auf der Bahn. Jetzt muss ich jeden Tag zuerst eineinhalb Stunden mit dem Auto nach Magglingen fahren. Aber darauf bin ich auch mental gut vorbereitet.» Lea nimmt das in Kauf, um am ersten März-Wochenende in Belgrad zu glänzen.