Lea Sprunger bleibt ohne WM-Medaille
«Ich kann das besser!»

Aus der Traum! Lea Sprunger verpasst über 400 m Hürden die Medaillenränge und damit die insgeheim erhoffte Sensation.
Publiziert: 11.08.2017 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:33 Uhr
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«Das Resultat ist gut. Aber ich kann das besser», sagt Sprunger wenige Minuten nach dem Rennen.
Foto: EQ Images
Carl Schönenberger aus London

Gring ache u seckle.» Das Motto von Anita Weyermann führte sie an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1997 zu einer Bronzemedaille über 1500 Meter. Es ist das letzte Edelmetall einer Schweizerin an grossen Titelkämpfen.

«Gring ache u seckle» war auch das Motto von Lea Sprunger. Sie, die über ein so enormes Potenzial verfügt. Aber immer wieder an ihrer mentalen Blockade gescheitert ist. Wie ist es diesmal im WM-Final über 400 m Hürden in London?

Sprunger läuft gut. Aber der ganz grosse Exploit bleibt aus. Sie ist die fünftschnellste Frau der Welt über lange Hürdendistanz. Sie ist zweitbeste Europäerin. Sie sorgt für das beste Resultat für die Schweizer Leichtathletik seit André Bucher 2001.

Aber zufrieden ist Sprunger nicht. Weil auch sie weiss, dass  mehr drin gelegen wäre.  «Das Resultat ist gut. Aber ich kann das besser», sagt sie wenige Minuten  nach dem Rennen, das überraschend von der amerikanischen Aussenseiterin Kori Carter gewonnen wird. Vor ihrer Landfrau Dalilah Muhammad, die ihrer Favoritenrolle nicht gerecht wird.

Motivationsschub von Schwester Ellen half nicht

Dabei gab es für Sprunger vor dem Rennen noch einen gehörigen Motivationsschub. Denn plötzlich tauchte gestern Nachmittag ihre Schwester Ellen in London auf. Sie hat sich kurzfristig entschlossen, ihrer Schwester vor Ort moralische Unterstützung zu geben und ist nach London geflogen.

Geholfen hat es nicht. Resultatmässig hat Lea Sprunger ein Ausrufezeichen gesetzt. Aber sie lief einmal mehr zu lange zu verhalten. Und  konnte dann mit ihrem gewohnt starken Endspurt das Feld nicht mehr von hinten aufrollen.

So zog sie am Ende ein ernüchterndes Fazit. Gegenüber den verpatzten Olympischen Spielen in Rio waren ihre Auftritte in London eine klare Steigerung. Aber eben: Lea Sprunger weiss am besten selber, dass Edelmetall im Bereich ihrer Möglichkeiten gewesen wäre.

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