Kopf hoch, Mujinga!
Kambundji dreimal EM-Vierte – wie bitter ist denn das?

So ein Tag, so schön wie heute. Das hätte es am Sonntag werden sollen. Doch für unsere Staffel-Lieblinge Ajla del Ponte, Sarah Atcho, Mujinga Kambundji und Salomé Kora endet die Berliner EM bitter.
Publiziert: 13.08.2018 um 08:26 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:16 Uhr
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Dreimal EM-Vierte: Ein bitterer Grossanlass für Mujinga Kambundji.
Foto: freshfocus
Carl Schönenberger, Berlin

Im SonntagsBlick hat Salomé Kora sich und ihre Staffel-Kolleginnen charakterisiert. Ajla del Ponte (22) sei die Gebildete, die Perfektionistin. Sarah Atcho (23), der Spassvogel und die Shopping Queen. Mujinga Kambundji (26) bezeichnet Kora als pfeilschnelle Chaotin. Und über sich selbst sagt die 24-jährige St. Gallerin: «Ich bin ein Serien-Junkie.»

Wie recht sie damit hat, konnte Kora zum Zeitpunkt ihres «Psychogramms» noch nicht wissen.

Kora, der Serien-Junkie und Schlussläuferin der 4x100-m-Staffel, sieht im Berliner Olympia-Stadion innerhalb von sechs Tagen den 3. Teil der Serie: «Mujinga wird Vierte.» Hinter Grossbritannien, Holland und Deutschland werden die vier Schweizer Girls nämlich wieder Vierte. Brutal! Das tut dem ganzen Quartett weh.

Schneller als an der WM in London

Umso mehr, weil die Schweiz noch gar nie in der Geschichte über vier so schnelle 100-m-Frauen verfügt hat. Die 10,95 Sekunden von Mujinga, die 11,20 von Sarah, die 11,21 von Ajla und die 11,25 von Salomé – in der Summer ergibt das 44,61 Sekunden.

Vor einem Jahr, als das gleiche Quartett in London WM-5. wurden, hatten die addierten 100-m-Zeiten noch 45,09 Sekunden betragen. Doch auch damals waren sie als Staffel 42,50 gelaufen, haben bei den Wechseln über zweieinhalb Sekunden herausgeholt.

Jetzt, in Berlin, verpassen sie als EM-Vierte ihren Schweizerrekord, den sie im Juli in Lausanne auf 42,29 Sekunden verbesserten, zwar lediglich um eine Hundertstelsekunde. Der Wechselbonus hat sich auf 2,3 Sekunden reduziert.

Schweizerrekord hätte nicht gereicht

Diese Rechenspiele können Kambundji und Co. aber kaum trösten. Oder etwa doch? Immerhin ist es fürs ambitionierte Quartett gut zu wissen, dass nicht einmal ihr Schweizerrekord gestern gereicht hätte, die überlegenen Britinnen, Holland oder Deutschland vom Podest zu verdrängen.

Sicher, Kambundji ist in dieser Saison ihre eigenen Wege gegangen, nicht immer für Staffeltraining zur Verfügung gestanden. Auch nicht in der letzten EM-Vorbereitungsphase, als die andern drei Läuferinnen der «Rasselbande» gemeinsam in Davos trainierten. Mujinga hat die gewohnte Umgebung in Bern für ihre Vorbereitung vorgezogen.

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